Sahra Wagenknecht kommt in Thüringen auf hohe Zustimmungswerte. Würde der neue Thüringer Regierungschef direkt gewählt, hätte sie einer Umfrage zufolge die besten Chancen.
BSW-Namensgeberin Sahra Wagenknecht hätte bei einer theoretischen Direktwahl des Ministerpräsidenten in Thüringen die Nase vorn. Laut einer Insa-Umfrage im Auftrag der Zeitungen von Funke Medien Thüringen würden sich 29 Prozent der Befragten für sie entscheiden. Der linke Amtsinhaber Bodo Ramelow und der Vorsitzende der vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften AfD, Björn Höcke, kämen auf jeweils 18 Prozent. Elf Prozent würden demnach bei CDU-Landeschef Mario Voigt ihr Kreuz machen.
Für die Umfrage haben die Erfurter Meinungsforscher 1.000 volljährige Thüringer von 5. bis 12. August online befragt. Wagenknecht steht bei der Landtagswahl in Thüringen nicht auf dem Stimmzettel. Der Regierungschef beziehungsweise die Regierungschefin wird vom Landtag gewählt.
Niedrige Werte für andere Spitzenkandidaten
Die anderen Spitzenkandidaten kommen der Befragung zufolge nur auf einstellige Werte: Georg Maier (SPD) auf vier Prozent, Thomas Kemmerich (FDP) auf drei Prozent und Bernhard Stengele sowie Madeleine Henfling (beide Grüne) auf jeweils ein Prozent.
Ohne Wagenknecht könnte sich Ramelow, dessen Linke in den Umfragen mit 16 Prozent lediglich auf Rang vier liegt, bei einer theoretischen Direktwahl Hoffnungen machen: 26 Prozent würden sich für ihn entscheiden. 20 Prozent sprächen sich für Höcke aus. Anders als beim Linken liegen die persönliche Zustimmungswerte des AfD-Vorsitzenden weiter deutlich unter denen seiner Partei. Sie liegt den Demoskopen zufolge mit 30 Prozent weiter in Front.