Einem Ex-Soldaten, der Ermittlern zufolge Waffen und Munition zu Hause lagerte und sich dort verschanzte, wird nun der Prozess gemacht. Was war das Motiv für seine Tat?
Er soll sich im Januar mit Waffen und Sprengstoff in seinem Haus verschanzt haben – am kommenden Mittwoch beginnt nun der Prozess gegen einen 63-Jährigen in Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis). Dem Ex-Soldaten wird unter anderem vorgeworfen, ein Explosionsverbrechen vorbereitet und den öffentlichen Frieden bedroht zu haben. Das teilte ein Sprecher des örtlichen Amtsgerichts auf Anfrage mit. Der Tatverdächtige sei auf freiem Fuß. Zuvor berichtete die Tageszeitung „Südkurier“.
Ein Gerichtsvollzieher war nach früheren Polizeiangaben angerückt, um bei dem Mann im rund acht Kilometer von Villingen-Schwenningen entfernten Unterkirnach eine Zwangsräumung durchzusetzen. Dann drohte der Ex-Soldat, und die Lage eskalierte.
Nachbarn wurden in Sicherheit gebracht, es rückten auch schwer bewaffnete Spezialeinsatzkommandos (SEK) an. Nach dem Einsatz fand die Polizei nach damaligen Angaben neben Schusswaffen, Munition und Sprengstoff auch Zündvorrichtungen. Diese waren am Boden und an Türrahmen angebracht, um Benzin bei Betreten durch Unbefugte zu entzünden.
Unter den gefundenen Waffen befanden sich mehrere Lang- und Kurzwaffen, circa 10.000 Schuss Munition verschiedener Kaliber, Schießpulver, mehrere Rauchgranaten, Signalmittel und Leuchtkörper sowie Sprengstoff.
Zudem fand man im Haus ein Übungsgeschoss einer Fliegerabwehrkanone, zahlreiche Sprengschnüre, Zünder und sonstiges Sprengzubehör. Der Ex-Soldat besaß für die aufgefundenen Gegenstände nur teilweise die erforderliche Erlaubnis. Das Motiv des Mannes war bisher nicht deutlich geworden.