Neuseeland: Gespendete Bonbons entpuppen sich als lebensgefährlich

In Neuseeland sucht die Polizei derzeit nach Bedürftigen, in deren Lebensmittelspenden gelbe Bonbons enthalten waren. Denn die „Leckereien“ sind tödliche Drogen.

In Hilfspaketen, die die neuseeländische Organisation Auckland City Mission an Bedürftige verteilt hat, sind Bonbons mit einer potenziell tödlichen Dosis der Droge Crystal Meth entdeckt worden. Drei Menschen mussten medizinisch behandelt werden, nachdem sie die Süßigkeiten probiert hatten, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Ein Kind und ein Jugendlicher kamen ins Krankenhaus, auch ein Mitarbeiter der Hilfsorganisation wurde ärztlich behandelt.

Die mit Drogen versetzten Bonbons wurden nach Angaben der gemeinnützigen Stiftung Auckland City Mission von einer unbekannten Person in einer versiegelten Einzelhandelsverpackung gespendet und dann in Hilfspaketen verteilt. „Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit über diese Bonbons und die von ihnen ausgehende Gefahr informiert ist“, sagte Ermittlungschef Glenn Baldwin. Die Polizei versuche derzeit herauszufinden, wie viel Stück in Umlauf gekommen seien und woher sie stammen.

Ermittler in Neuseeland gehen von einem Versehen aus

Die Polizei nahm Ermittlungen auf und versucht, Menschen aufzuspüren, die Essenspakete mit den giftigen Süßigkeiten bekommen haben könnten. Bislang seien 16 Bonbons mit Crystal Meth entdeckt worden. Die Ermittler vermuten, dass das Rauschgift von Drogenschmugglern oder Dealern zur Tarnung in das gelbe Ananasbonbon-Papier der Marke Rinda gewickelt wurde und die Drogen-Bonbons dann versehentlich als Spende an die Wohltätigkeitsorganisation Auckland City Mission gingen.

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Die Organisation erklärte: „Zu sagen, dass wir am Boden zerstört sind, wäre eine Untertreibung. Wir sind vollkommen auf die Großzügigkeit der Öffentlichkeit angewiesen, um Menschen in Not zu helfen.“

Kaum gesundheitliche Schäden

Missionschefin Helen Robinson geht davon aus, dass bis zu 400 Menschen Lebensmittelpakete mit den gefährlichen Bonbons erhalten haben. Bislang meldeten sich demnach acht betroffene Familien.

„Tests haben sofort bestätigt, dass es sich um potenziell tödliche Mengen an Methamphetamin handelt“, sagte Robinson. Laut der neuseeländischen Drug Foundation wurden in einem untersuchten Bonbon etwa drei Gramm Methamphetamin gefunden. „Eine übliche Dosis zum Schlucken liegt zwischen 10 und 25 Milligramm, also enthielt dieses versetzte Bonbon bis zu 300 Dosen“, sagte die Geschäftsführerin Sarah Helm. „So viel Methamphetamin zu schlucken ist extrem gefährlich und kann zum Tod führen.“Drogen-Pfarrer 10.51

Methamphetamin kann zu Brustschmerzen, Herzrasen, Krämpfen und Bewusstlosigkeit führen, wie die Drogenschutzstiftung warnte.

Wegen des seltsamen Geschmacks haben die meisten Betroffenen laut Polizei die Bonbons aber bisher gleich wieder ausgespuckt und deshalb keine größeren gesundheitlichen Schäden erlitten.