Die Polizei sucht weiterhin mit Hochdruck die beiden früheren RAF-Mitglieder Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg. Jetzt wird nach einem Bevölkerungshinweis ein Mann überprüft.
Am Bahnhof Berlin-Spandau ist ein Mann im Zusammenhang mit der Fahndung nach zwei ehemaligen RAF-Terroristen vorläufig festgenommen worden. Der Einsatz am Dienstagabend erfolgte nach einem Bevölkerungshinweis gemeinsam mit der Bundespolizei, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes (LKA) Niedersachsen. Derzeit laufe noch die Identifizierung der Person. Wie lange dies dauere, konnte die Sprecherin nicht sagen.
Nach einem Bericht von „Bild“ will der Hinweisgeber den Mann, der in einem ICE gesessen habe, als Ernst-Volker Staub erkannt haben. Die LKA-Sprecherin sagte lediglich, dass die Festnahme im Zusammenhang mit den gesuchten Burkhard Garweg (55) und Ernst-Volker Staub (69) stehe. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollte ein DNA-Abgleich klären, ob es sich um Garweg handelt.
Von der Bundespolizeidirektion Berlin hieß es, bei einer Personenkontrolle am Dienstag gegen 21.00 Uhr sei ein Mann vorläufig festgenommen worden. Er befindet sich in Berlin im Gewahrsam, wie eine Sprecherin sagte.
Seit 2015 ermittelt die Staatsanwaltschaft Verden gegen die ehemaligen RAF-Terroristen Staub, Daniela Klette und Garweg wegen versuchten Mordes sowie versuchten und vollendeten schweren Raubs in mehreren Fällen. Klette wurde Ende Februar in Berlin-Kreuzberg festgenommen. Die Polizei – federführend das LKA Niedersachsen – hatte jahrzehntelang nach ihr gesucht. Nach Staub und Garweg wird weiter gefahndet. Sie gehörten der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF) an. 1998 erklärte sich die RAF, die mehr als 30 Menschen getötet hatte, für aufgelöst.