Ein Hochwasser kommt oft unvermutet und die Folgen können sehr schlimm sein. Doch potenziell Betroffene können sich rüsten – hier ein paar nützliche Tipps zur Vorsorge und zum Verhalten im Ernstfall.
Gewitter, Unwetter, Starkregen – Hochwasser sind hierzulande immer wieder eine Gefahr, und das sowohl für das Leben von Menschen als auch für deren Besitz. Oft treffen die Überflutungen anders ein als erwartet, die Folgen können schlimm sein und die Betroffenen für Jahre beschäftigen.
Bis zu einem gewissen Punkt kann man sich jedoch auf den Ernstfall vorbereiten. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe bietet nützliche und leicht verständliche Tipps, die sich Punkt für Punkt abarbeiten lassen. Viele klingen logisch – selbst würde man aber wahrscheinlich nicht so systematisch an die Sache herangehen. Hier eine verkürzte Fassung.
Die Vorbereitung – möglichst gut gerüstet für das Hochwasser
Zunächst sollte geklärt werden, wie sich beispielsweise ein Hochwasser oder auch permanenter Starkregen auswirken können. Ist die jeweilige Wohnanlage hochwassergefährdet? In welchem Szenario können Haus oder Wohnung überfluten?
Potenziell Betroffene sollten sich Gedanken machen, ob beispielsweise hilfsbedürftige Familienangehörige evakuiert werden müssen und wohin – oder auch Haustiere. Was tun, wenn Telefon und Mobilfunk nicht mehr funktionieren? Es kann nützlich sein, sich mit den Nachbarn zu besprechen, wie man im Ernstfall kommuniziert und wer welche Aufgabe bekommt.
Ob ein Hochwasser bevorsteht, lässt sich unter anderem über die Warnapp Nina und bei den Hochwasserzentralen der Länder recherchieren. Die Web-Adressen sind unter diesem Text verlinkt.Wetterkarte Mittwoch 9:01
Steht ein Hochwasser bevor, sollten Betroffene Sandsäcke oder wasserfeste Sperrholzplatten besorgt haben. Chemikalien sollten so gelagert werden, dass die Flut sie nicht erreichen kann. Das gilt auch für Computer oder wertvolle Gegenstände. Auch sollte ein Vorrat an Lebensmitteln und Trinkwasser im Haus sein – für alle Fälle. Nützlich kann im Ernstfall ein Kurbelradio sein oder ein batteriebetriebenes Radio. Wichtig sind auch Taschenlampen, ein Campingkocher und eine Campingtoilette. Für den Fall einer Evakuierung sollten Betroffene Notgepäck vorbereiten – und wichtige Dokumente nicht vergessen.
Das Hochwasser ist da – was jetzt zu tun ist
Wichtig ist hier, umsichtig zu handeln, an mögliche Gefahren zu denken, Kinder in Sicherheit zu bringen und Räume, die volllaufen können, möglichst abzudichten. Dabei ist wichtig, sich selbst nicht in Gefahr zu bringen.
Kellerräume, die volllaufen können, sollten geräumt sein. Aber Achtung: Der Aufenthalt im Keller kann während einer Flut lebensgefährlich sein. Das gilt auch für elektrischen Strom – zur Not lieber alles ausschalten. Die Gefahr von Stromschlägen ist hoch, wenn Wasser ins Haus eindringt.
Autos sollten rechtzeitig aus der Gefahrenzone bewegt werden. Auch hier gilt: Vorsicht in Tiefgaragen. Sie können volllaufen und zu tödlichen Fallen werden. Wer mit seinem Auto durch überflutete Straßen fährt, riskiert große Schäden am Fahrzeug. Und schließlich: In Katastrophensituationen sollten Betroffene den Anweisungen von Einsatzkräften unbedingt folgen.
Das Hochwasser geht zurück – jetzt heißt es aufräumen und dokumentieren
Wie groß die Zerstörungen sind, lässt sich oft erst nach und nach abschätzen, wenn die Fluten sich wieder zurückziehen. Auch hier gilt: Wer umsichtig und systematisch vorgeht, kann den Schaden begrenzen.
Sollte es nötig sein, Wasser aus dem Haus zu pumpen, ist der richtige Zeitpunkt entscheidend. Begonnen werden sollte damit erst, wenn das Grundwasser ausreichend gesunken ist. Wer zu früh pumpt, riskiert Schäden am Haus.
Für die Versicherung ist es nützlich, Fotos zu machen und Schäden genau zu dokumentieren.
Ist das Wasser und der Schlamm aus dem Haus, sollten die Räume so schnell wie möglich getrocknet werden. Das geht mit speziellen Heizgeräten, die gemietet werden können. Das rasche Trocknen ist wichtig, um Schäden und Schimmel entgegenzuwirken.
Zur Sicherheit sollten jedoch auch die Heizöltanks, die Elektrik und möglicherweise auch die Statik des Gebäudes fachgerecht überprüft werden.
Und schließlich: Lebensmittel, die im Wasser waren oder Obst und Gemüse aus überfluteten Gebieten sind nicht mehr essbar. Über Gärten, die mit Schadstoffen verunreinigt wurden, müssen die Behörden informiert werden. Das sind beispielsweise das Landratsamt oder das Amt für Landwirtschaft.
Quellen: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Warnapp Nina, Übersicht: Hochwasserzentralen der Länder