Die Folgen der Afrikanischen Schweinepest sind weitreichend. Die Sorge, dass die Seuche auch in NRW eingeschleppt wird, ist groß.
Nordrhein-Westfalen wappnet sich gegen einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP). „Die Afrikanische Schweinepest steht wie schon im Jahr 2022 vor unserer Haustür“, warnte NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) im Interview der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Dienstag). „Am Ende ist ein Ausbruch der Schweinepest in NRW leider keine Frage des Ob, sondern des Wann, denn die ASP ist eine hochinfektiöse Krankheit“, so Gorißen. Das Land bereite sich seit Langem darauf vor.
Keine Essensreste an Raststätten liegenlassen
Erneut warnte die Ministerin Reiserückkehrer, Lkw-Fahrer und Pendler davor, sorglos an Raststätten Essensreste wie Wurstbrote wegzuwerfen. Der Erreger könne auch über Kleidung, Schuhe oder Autoreifen übertragen und verbreitet werden. Als Hauptübertragungsquelle der ASP gilt neben direktem Kontakt zu infizierten Wildschweinen, vor allem das Verhalten von Menschen.
Alarmstufe auf den Höfen
Die Landwirte hätten ihre Sicherheitsmaßnahmen massiv hochgeschraubt, sagte Gorißen. Das betreffe etwa Hygienemaßnahmen vor dem Betreten der Ställe, den reduzierten Fahrzeugeinsatz auf dem Hof und eine strikte Absonderung der Nutztiere von Wildtieren. In Schweinehaltungsbetrieben kann die Tierseuche, gegen die es keine Impfung gibt, zu großen wirtschaftlichen Schäden führen. Das Land habe zudem in den Wäldern den Einsatz besonders geschulter Suchhundestaffeln noch einmal aufgestockt.
Für Schweine ist die Seuche tödlich
Die Afrikanische Schweinepest war zuletzt auch in den benachbarten Bundesländern Rheinland-Pfalz und Hessen nachgewiesen worden. Für Wild- und Hausschweine ist die Viruserkrankung nicht heilbar und verläuft fast immer tödlich. Für Menschen und andere Tierarten ist sie dem Bundesagrarministerium zufolge ungefährlich.
Gorißen rief auch die Jägerschaft zur Mithilfe auf: „Die Wildschweinpopulationen sind gewachsen. Da sind die Jäger auch verstärkt gefragt, um zu einer guten Reduktion des Bestands zu kommen.“ Zugleich warnte sie aber auch vor Jagdtourismus in Regionen, wo die ASP bereits ausgebrochen sei.