Die Linke stellt in Thüringen ihren einzigen Ministerpräsidenten. Bei den Kommunalwahlen fuhr sie dennoch Verluste ein. Das heiße aber wenig, sagt der Bundesvorsitzende.
Trotz herber Verluste der Linken bei der Kommunalwahl in Thüringen sieht der Bundesvorsitzende Martin Schirdewan weiter gute Chancen bei der Landtagswahl im September. „Klar ist, dass dies keine Testwahlen für die Landtagswahlen sind“, sagte Schirdewan am Montag in Berlin. Bei der Landtagswahl werde der Amtsinhaberbonus von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) wirken. Dieser habe Zuspruch, wie er selbst vor wenigen Tagen beim Wahlkampf in Erfurt erlebt habe, sagte Schirdewan: „Bodo Ramelow is on fire.“
In Thüringen waren am Sonntag 1,74 Millionen Menschen zur Abstimmung über Amts- und Mandatsträger auf kommunaler Ebene aufgerufen. 13 von 17 Landräten waren zu wählen sowie 5 Oberbürgermeister der kreisfreien Städte. Die Linke kam nach vorläufigen Ergebnissen landesweit auf 8,5 Prozent, nach 14,0 Prozent im Jahr 2019. Schirdewan meinte, die Linke habe im Ilmkreis und in Sömmerda Erfolge erzielt sowie in Erfurt und in Jena bei den Oberbürgermeisterwahlen zugelegt.
Die befürchtete „braun-blaue Welle“ der AfD sei aufgehalten, wenn nicht gar gebrochen worden, fuhr Schirdewan fort. Die Linke rufe nun dazu auf, in den Stichwahlen nicht die AfD zu wählen. Die Landes- und Kreisvorsitzenden würden noch am Montag beraten, wen sie in den Stichwahlen unterstützen könnten.