Die Olympischen Spiele von Paris enden mit einer bunten Schlussfeier. IOC-Präsident Thomas Bach empfand die 16 Tage in Frankreichs Hauptstadt als „großartiges Erlebnis“.
Die Olympiasieger Laura Lindemann und Max Rendschmidt schwenkten im Stade de France stolz die deutsche Fahne, Emmanuel Macron und Thomas Bach applaudierten auf der Ehrentribüne. Mit dem Einlauf der Nationen hat die Schlussfeier der Olympischen Spiele von Paris begonnen, es sollte ein einmaliger Abend mit einer gut drei Stunden andauernden spektakulären Show werden.
„Die Augen der Welt sind auf uns gerichtet. Wir freuen uns einfach nur“, sagte Rendschmidt kurz vor Beginn der Feier im ZDF. Auch eine Reihe seiner Teamkollegen ließen sich das Erlebnis nicht entgehen. Die deutsche Auswahl beendete die Sommerspiele mit 33 Medaillen als Zehnte der Nationenwertung, weniger Edelmetall gab es seit der Wiedervereinigung nie.
Dennoch waren die deutschen Athletinnen und Athleten in Partylaune im Stade de France. Lindemann meinte, es werde generell mega cool, „ein paar Stars werden da sein und es wird eine coole Show.“
„Diese Olympischen Spiele haben alle Erwartungen übertroffen“, sagte IOC-Präsident Thomas Bach schon vor Beginn der Zeremonie. „Ein großartiges Erlebnis, angereichert mit französischer Kultur und Lebensart. Dieser Funke ist offensichtlich übergesprungen auf die Bevölkerung.“ Nach den Sommerspielen von Tokio und Winterspielen von Peking stand Olympia in Paris nicht mehr unter dem Einfluss der Corona-Pandemie.
Die Spiele seien laut Bach inklusiver gewesen und hätten sich dort bewegt, wo die Menschen seien. „Es sind jüngere Spiele und vor allen Dingen nachhaltigere Spiele“, sagte der 70-Jährige. Um über 50 Prozent gegenüber früheren Spielen sollte die CO2-Bilanz sinken, 95 Prozent der Wettkampfstätten existierten bereits oder wurden nur temporär errichtet.
Beginn am Louvre
Mit einer auf gut drei Stunden angesetzten Show verabschiedete sich Paris von den Spielen. Wie schon bei der spektakulären Eröffnungszeremonie auf der Seine war Thomas Jolly als künstlerischer Leiter auch für den Schlussakkord verantwortlich. Mit über 250 Künstlern, Akrobaten und Tänzern sollte das Stade de France zu einem Theater werden. Ganze 35 Tage dauerten die Proben für die Show.
Über 71.000 Zuschauer und 9.000 Athleten und Betreuer aus 205 Delegationen verfolgten den Abend in Frankreichs Nationalstadion. Zu Beginn wurde an das Ende der Eröffnungsfeier angeknüpft. Nach dem Lied „Sous le ciel de Paris“ trat Schwimm-Superstar Léon Marchand an das olympische Feuer in den Tuilerien. Der viermalige Olympiasieger von Paris trug die Flamme in einer Laterne in Richtung Louvre, sie sollte später am Abend im Stade de France ankommen.
Im Rahmen der Feier wird auch die olympische Fahne von der Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo an ihre Kollegin Karen Bass aus Los Angeles übergeben. Die kalifornische Metropole trägt die nächsten Sommerspiele 2028 aus. „Wir werden einen historischen Moment teilen und eine Botschaft an die Mädchen in der ganzen Welt senden, dass sie alles schaffen können“, sagte Bass über die erstmalige Übergabe der Flagge von Frau zu Frau.
Über 30.000 Polizisten unterwegs
Über 9,5 Millionen Tickets waren für die Spiele verkauft worden, über 60 Prozent davon gingen an Sportfans aus Frankreich. Fast eine Million Menschen standen bei den Straßenrad-Wettbewerben an der Strecke, das spektakulär am Eiffelturm gelegene Beachvolleyball-Stadion besuchten 450.000 Zuschauerinnen und Zuschauer.
Im olympischen Dorf wohnten bis zu 11.804 Athletinnen und Athleten. Jeden Tag wurden unter anderem 600 Baguettes und 3.000 Muffins verzehrt. 150 Friseur- und Maniküre-Termine wurden täglich wahrgenommen.
Auch am Abschlusswochenende von Olympia lag ein besonderes Augenmerk auf der Sicherheit. 30.000 Einsatzkräfte waren im Großraum Paris unterwegs. 2.000 sicherten die Schlussfeier ab.