SPD-Chef Lars Klingbeil hat jegliche Zweifel zurückgewiesen, dass seine Partei bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr erneut mit Amtsinhaber Olaf Scholz als Kanzlerkandidat antreten wird. „Er bleibt unser Kanzler und wir werden alles dafür tun, dass er bei der nächsten Bundestagswahl wieder unser Kanzler wird“, sagt Klingbeil am Sonntag der ARD. Er räumte aber ein, dass die SPD mit ihren bundesweiten Umfragewerten nicht zufrieden sein könne.
„Die 15 Prozent im Bund, ja, die sind real und die schmerzen auch“, sagte Klingbeil im Interview mit der Sendung „Bericht aus Berlin“. Der SPD-Chef betonte, es sei „eine schwierige Zeit“. Es gebe Unsicherheiten, Kriege und Krisen. „Es gibt wahnsinnig viel Unsicherheit, die sich im Land ja breit macht.“ Dies schlage sich auch in der Unzufriedenheit mit der Ampel-Regierung nieder – „da darf man gar nicht darum herumreden“.
Es müsse jetzt „alles getan werden“, „dass die Bundestagswahl, die wir in 13 Monaten haben werden, anders ausgeht“, betonte Klingbeil. Die SPD werde zeigen, dass sie kämpfen könne. Scholz werde dabei „vorneweg marschieren“, sagte der SPD-Chef. Die Wahl im kommenden Jahr werde aber „kein Selbstläufer“.
Ende Juli hatten in einer Umfrage des Instituts Forsa nur noch ein Drittel der SPD-Mitglieder angegeben, sie hielten Scholz für den richtigen Kanzlerkandidaten. Genauso viele sprachen sich für Verteidigungsminister Boris Pistorius aus.
Scholz selbst hatte darauf klargemacht, dass er erneut als Kanzlerkandidat antritt. „Ich werde als Kanzler antreten, erneut Kanzler zu werden“, sagte er in seiner Pressekonferenz vor der Sommerpause. Ein Journalist hatte ihn gefragt, ob er nicht dem Vorbild von US-Präsident Joe Biden folgen und auf eine erneute Kandidatur verzichten wolle.