Der HSV sieht lang wie der sichere Sieger und der neue Tabellenführer der 2. Bundesliga aus. Doch Hertha BSC steckt in Hamburg nie auf – und belohnt sich.
Der Hamburger SV war so nah dran am perfekten Start in die Saison der 2. Fußball-Bundesliga. Nach einer über weite Strecken reifen Leistung kassierten die Hanseaten gegen Hertha BSC kurz vor dem Ende noch den Ausgleich zum 1:1 (1:0). Der zweite Sieg im zweiten Spiel war ebenso dahin wie die Tabellenführung.
„Wir haben zwei sehr gute Mannschaften gesehen, die das Spiel gewinnen wollten“, sagte HSV-Trainer Steffen Baumgart. „DIe erste Halbzeit ging klar an uns, die zweite Halbzeit klar an Hertha BSC.“ Sein Berliner Kollege Cristian Fiél war ähnlich wie Baumgart insgesamt zufrieden: „Wir haben schon gezeigt, was wir heute hier wollen und dass wir nicht nur Hamburg besuchen wollten.“
In der 86. Minute machte der Berliner Jonjoe Kenny mit seinem Treffer zum Endstand die Hoffnungen des HSV zunichte und den ersten Punkt in der Saison für sein Team perfekt. Ransford Königsdörffer hatte die Gastgeber schon in der elften Minute in Führung gebracht.
Bis auf eine kurze Phase zu Beginn der Partie dominierte der HSV vor der Pause in dem mit 57 000 ausverkauften Volksparkstadion unter dessen neuen Adresse Uwe-Seeler-Allee 9. Trainer Steffen Baumgart baute auf dieselbe Startformation wie beim 2:1 der Hamburger zum Auftakt gegen den 1. FC Köln.
Königsdörffer trifft wie schon in Köln
So durfte Königsdörffer wieder in der Spitze ran. Und der Doppel-Torschütze von Köln lieferte. Nach einer Maßflanke von Bakery Jatta erzielte Königsdörffer mit seinem dritten Saisontor die Führung. Sebastian Schonlau (18.) und Ludovit Reis (26.) vergaben Chancen, die Führung auszubauen.
Die Berliner bemühten sich um Offensivaktionen. Ihre Abschlüsse waren zumeist zu harmlos oder HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes zur Stelle. Und wenn sie in aussichtsreicher Position waren, verteidigte die HSV-Defensive unter Schonlaus Regie alles weg.
Hertha BSC gibt nicht auf
Auch nach der Pause kontrollierten die Hamburger zunächst das Geschehen. Dem Gäste-Team von Trainer Cristian Fiél fiel gegen die gut gestaffelte HSV-Abwehr wenig ein. Zugleich mussten die Berliner auf die Konter der Gastgeber aufpasse. Nach einem solchen Schnellangriff der Hamburger verzog Miro Muheim (50.) nur knapp.Die Berliner steckten aber nie auf und erhöhten den Druck. Linus Gechter (58.) hatte Pech, als er nur den Pfosten des HSV-Tores traf – die bis dahin beste Hertha-Chance zum Ausgleich. Auch die Hamburger erlebten einmal Pfosten-Pech bei einem Freistoß von Immanuel Pherai. Sekunden später erzielte Kenny den Ausgleich. „So ist Fußball“, sagte Baumgart zum Abschluss.