Miroslav Klose erlebt ein wechselvolles Zweitliga-Heimdebüt als Trainer des 1. FC Nürnberg. Schalke dominiert Hälfte eins. Aber sein Team schlägt auch dank einer vorübergehenden Überzahl zurück.
Miroslav Klose begleitete seine siegreiche Mannschaft vor die Fankurve und genoss mit ein wenig Abstand hinter der Werbebande den tosenden Jubel nach dem famosen Comeback gegen den FC Schalke 04. Eine Woche nach dem ärgerlichen 2:3 in Karlsruhe feierte Klose beim hart erkämpften 3:1 (0:1) seinen ersten Sieg als Trainer in der 2. Fußball-Bundesliga. „In der zweiten Halbzeit waren viele gute Sachen dabei“, sagte Klose.
Der Weltmeister von 2014 profitierte bei seinem erfolgreichen Liga-Heimdebüt auch von einer vorübergehenden Überzahl nach der fragwürdigen Gelb-Roten Karte für den Schalker Ron Schallenberg in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. „Das ist eine Fehlentscheidung“, schimpfte Schalkes Sportdirektor Marc Wilmots angesichts der Tatsache, dass Schallenberg der gefoulte Akteur in der Schlüsselszene war: „Dadurch haben wir drei Punkte verloren.“
In Überzahl das Spiel gewendet
In der Überzahl-Phase kippte Kloses Team die Partie durch Tore von Lukas Schleimer (47. Minute) und Caspar Jander (56.). Danach sah Torschütze Jander (66.) ebenfalls Gelb-Rot. Aber Kloses erst 19 Jahre alter Joker Rafael Lubach stach vor 50 000 Zuschauern mit dem Tor zum 3:1 (77). „Gegen zehn Mann ist es leichter“, befand Klose.
Allerdings hatte auch die Kabinenansprache des 46-Jährigen gewirkt. „Wir haben es dem Gegner in der ersten Hälfte zu einfach gemacht. Ich bin zur Halbzeit etwas lauter geworden“, erzählte Klose. Dazu wirkten die Einwechslungen, nicht nur in Person von Torschütze Lubach: „Wir waren in der zweiten Halbzeit galliger. Es brauchte so einen Push.“
Vor der Pause hatte Schalke klar dominiert, aber die Überlegenheit mündete nur in einem Tor von Verteidiger Ibrahima Cissé (45.). Wie üblich zelebrierten die Anhänger beider Vereine im ausverkauften Max-Morlock-Stadion lautstark und friedlich ihre Fan-Freundschaft. Im Spiel durchlebten Klose, die Spieler und das Publikum ein heftiges Auf und Ab.
Schalke gewann die erste Hälfte nicht hoch genug. So feierten Klose und seine Spieler nach ihrem tollen Comeback. „Das ist unbeschreiblich. Wenn man sieht, was hier die letzten fünf Minuten und nach Spielende los war, das ist einfach grandios“, sagte der herausragende Torschütze und Torvorbereiter Schleimer.