Wer nach Deutschland kommt, macht oftmals einen Integrationskurs. Diese sind in Niedersachsen weiterhin rege nachgefragt.
Integrationskurse verzeichnen in Niedersachsen weiterhin eine hohe Nachfrage. Im vergangenen Jahr haben rund 31.600 Menschen solche Kurse begonnen und damit noch deutlich mehr als 2022 (rund 25.300), wie aus Daten des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf) hervorgeht. 2023 starteten demnach etwa 1.600 Integrationskurse in Niedersachsen, auch diese Zahl lag über dem Wert von 2022 (etwas mehr als 1.400 Kurse).
Bundesweit hatten demnach im vergangenen Jahr mehr als 360.000 Menschen einen Integrationskurs begonnen, ein Jahr zuvor waren es noch etwa 23.000 weniger.
Neben Sprache auch Stunden für Werte oder Rechtsordnung vorgesehen
Es kann eine gewisse Zeit dauern, bis der passende Kurs gefunden ist, daher kann sich laut Bundesamt der Kursbeginn nach der erteilten Berechtigung oftmals noch verzögern. In einer Verordnung sei festgelegt, dass ein Kurs in der Regel innerhalb von sechs Wochen nach Anmeldung beim Kursträger beginnen solle.
Integrationskurse bestehen den Angaben zufolge aus 700 Stunden. Der Sprachteil macht davon 600 Stunden aus, in den anderen 100 Stunden geht es etwa um Werte, Rechtsordnung oder das Gesellschaftssystem.
Minderjährige müssen zur Schule gehen
Die Kurse würden nach dem jeweiligen Sprachniveau zusammengestellt und richteten sich an alle Zugewanderten. Diese Integrationskurse besuchen nur Erwachsene, für Minderjährige gilt in Deutschland Schulpflicht. Dort gibt es zahlreiche Bildungsangebote. Die Öffnung der Integrationskurse für Ukraine-Geflüchtete wurde laut Bundesamt Mitte März 2022 umgesetzt. Diese Kurse dauern demnach in der Regel sieben bis neun Monate, Spezial- und Teilzeitkurse auch länger.
Niedersachsens Integrationsminister Andreas Philippi hatte sich kürzlich dafür ausgesprochen, dass Migration und Teilhabe im ländlichen Raum gestärkt werden sollte. Das sagte der SPD-Politiker anlässlich der Integrationsministerkonferenz, dessen Vorsitz Niedersachsen im Juli für ein Jahr übernommen hat.