Seit einigen Wochen tritt die gefährliche Tierseuche explosionsartig in Deutschland auf. Auch in Sachsen-Anhalt gibt es immer mehr Fälle. Das hat Auswirkungen für die Tierhalter.
Die für Tiere gefährliche Blauzungenkrankheit breitet sich in Sachsen-Anhalt weiter aus. Wie der Altmarkkreis Salzwedel mitteilte, wurde die Infektion jetzt auch erstmals in einem Rinderbestand in der Altmark bestätigt. Vor zwei Tagen hatte der Landkreis bekanntgegeben, dass zwei Schafbestände betroffen sind. Es habe jetzt einen Ausbruch des Virus in einer Mutterkuhhaltung in Salzwedel gegeben. Auch im Harz war das Virus bei Rindern nachgewiesen worden.
Das Landesamt für Verbraucherschutz teilte mit, dass der Ausbruch der Krankheit direkte Auswirkungen auf Tierhalter im Land habe. Ab sofort dürfen für das Blauzungenvirus (BTV) empfängliche Tiere, zu denen vor allem Rinder, Schafe, Ziegen, Lamas und Alpakas zählen, nur unter bestimmten Bedingungen in BTV-freie Regionen innerhalb von Deutschland und der EU transportiert werden. Aufgrund der aktuellen Ausbrüche habe Sachsen-Anhalt seinen Status als BTV-frei verloren.
Tiere dürfen nur unter bestimmten Bedingungen in seuchenfreie Gebiete transportiert werden
Deutschland galt offiziell als seuchenfrei, da die Tierseuche jahrelang nicht mehr nachgewiesen worden war. Im Oktober 2023 wurde erstmals die Virusvariante BTV-3 in den Niederlanden nachgewiesen. Später waren dann auch erste Bundesländer in Deutschland betroffen. Seit Juli gibt es immer mehr Meldungen über Ausbrüche der Krankheit in Deutschland – neben Sachsen-Anhalt sind auch die Länder Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz betroffen.
Die Blauzungenkrankheit ist eine Viruserkrankung bei Wiederkäuern wie Schafen oder Rindern, die über kleine Mücken weitergegeben wird. Erkrankte Tiere leiden etwa an Appetitlosigkeit und Fieber, die Krankheit kann tödlich enden. Für Menschen ist der Erreger ungefährlich. Derzeit verbreitet sich laut Friedrich-Loeffler-Institut die Blauzungenkrankheit des Serotyps 3. Nach Angaben des Landkreises Harz sind bislang fast 1.500 Ausbrüche in Deutschland registriert worden.