Die badische Grenzstadt Kehl kämpft seit Monaten gegen eine invasive Ameisenart. Nun hat die Insektenplage eine konkrete Folge für Kinder.
Wegen einer Ameiseninvasion sperrt die badische Grenzstadt Kehl von diesem Montag an einen Kinderspielplatz. Die Ameisen haben den betroffenen Spielplatz im Stadtteil Marlen komplett besiedelt, wie die Stadtverwaltung berichtete. Zur Bekämpfung werde heißes Wasser unter die Platten der Spielanlage in die Ameisengänge gespritzt, um die Nester in bis zu einem Meter Tiefe zu erreichen.
Der unebene Pflasterbelag der Anlage sei zum Sicherheitsrisiko geworden, hieß es aus dem Rathaus der Kommune im Ortenaukreis. „Immer wieder heben auch neugierige Spielplatzbesucher die Steine an, um das Ameisengewusel aus der Nähe zu bestaunen.“
Stadt kämpft gegen invasive Ameisen
Die Stadt am Oberrhein kämpft seit Monaten gegen invasive Ameisen der aus dem Mittelmeerraum stammenden Art Tapinoma magnum. Zwei sogenannte Superkolonien mit Millionen von Tieren wurden in den Stadtteilen Marlen und Neumühl entdeckt.
Wann Kinder den Spielplatz wieder nutzen können, blieb zunächst offen. Die Bauarbeiten zur Renovierung der Anlage könnten nicht vor Ende Oktober beginnen, teilte die Stadt mit. Die schwarzen Insekten drangen nach Angaben vom Frühjahr bereits in Häuser ein und lösten Ausfälle von Strom und Internet aus.
Ameisenart schon seit 2009 dokumentiert
Die invasive Ameisenart Tapinoma magnum ist im Südwesten schon seit 2009 an verschiedenen Orten dokumentiert. Außer in Kehl wurde sie bereits in Lörrach, Schutterwald, Karlsruhe, Weinheim, Heidelberg, Ketsch und bei Stuttgart gesichtet; zudem in angrenzenden Regionen in Rheinland-Pfalz, Hessen und Frankreich.