Wenn es warm ist, wirkt der kühle Rhein auf viele Menschen verlockend. Doch ein Bad ist lebensgefährlich, wie sich am Wochenende wieder gezeigt hat.
Ein Mann, der am Sonntag im Rhein in Düsseldorf von der Strömung erfasst worden ist, wird weiter vermisst. Seine Ehefrau werde nach wie vor intensivmedizinisch behandelt, sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Feuerwehr.
Der Mann war in den Fluss gesprungen, um seiner Frau zu helfen, dabei aber selbst in Probleme geraten. Während er abtrieb, wurde die Frau später von Rettungskräften scheinbar leblos aus dem Wasser gezogen.
Für den Rhein als Bundeswasserstraße gelte kein grundsätzliches Badeverbot, sagte der Feuerwehrsprecher. Allerdings gälten Verbote an bestimmten Stellen, etwa vor Bauwerken wie Brücken oder an Hafeneinfahrten. „Wir raten aufgrund der Strömungsgeschwindigkeit natürlich grundsätzlich davon ab“, sagte der Sprecher. Die Strömungen sind unter der stillen Oberfläche des Flusses oft nicht zu sehen. Auch der Sog vorbeifahrender Schiffe ist eine Gefahrenquelle.
In Deutschland sind 2023 mindestens 378 Menschen ertrunken, mehr als im Jahr zuvor. 2022 seien 355 tödliche Badeunfälle gezählt worden, hatte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) im vergangenen Februar mitgeteilt. Besonders gefährlich waren demnach die in der Regel unbewachten Binnengewässer: 90 Prozent der Todesfälle hätten sich dort ereignet, wo dann im Ernstfall keine Rettungsschwimmer eingreifen könnten, so die DLRG.
Insbesondere in Flüssen und Kanälen starben deutlich mehr Menschen als im Jahr zuvor: So zählte die DLRG im vergangenen Jahr 135 Badetote in Flüssen – nach 105 ein Jahr zuvor. In Nordrhein-Westfalen war die Zahl der tödlichen Badeunfälle entgegen dem Bundestrend 2023 rückläufig. Als wesentlicher Faktor für die Zahl der Badeunfälle gilt das Wetter, weil an schönen Tagen deutlich mehr Menschen Gewässer aufsuchen.