Wie kann die Wasserstoff-Strategie der Bundesregierung umgesetzt werden? Darüber wollen sich Experten ab Montag in Halle austauschen.
Experten rund um das Thema Wasserstoff wollen sich am Montag und Dienstag (27. und 28. Mai) für einen Austausch in Halle treffen. „Oft ist es eine Herausforderung, dass ein Forschungsinstitut nach einigen Jahren einen Prototyp entwickelt hat und dann die Frage aufkommt, wie dieser zu einem Serienprodukt transferiert werden kann. Dafür braucht es dann Kooperationen“, erklärte Udo Klotzbach, Geschäftsführer der Europäische Forschungsgesellschaft Dünne Schichten, der die Konferenz organisiert hat. Etwa zur Einhaltung der Klimaziele spiele Wasserstoff eine entscheidende Rolle, betonte der Professor.
Dass das Treffen in Halle – unweit vom Chemiestandort Leuna – stattfindet, sei kein Zufall, so Klotzbach: „In Leuna haben wir ein Labor, in dem man die Wasserstoff-Technologie sozusagen anfassen kann. Hier soll einer der größten Elektrolyseure weltweit aufgebaut werden.“ Elektrolyseure werden zur Erzeugung von Wasserstoff benötigt. „Leuna vereint also Theorie, Praxis, Forschung und Industrie – das macht es so interessant.“ Mit den Unis in Chemnitz, Jena und Ilmenau sowie Forschungseinrichtungen in Halle und Dresden und Instituten wie Max-Planck, Fraunhofer, Leibniz oder Helmholtz liege Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen „enorm viel Potenzial“, sagte Klotzbach.
Seitens der Bundesregierung gibt es eine Strategie, um Wasserstoff-Technologie voranzutreiben. Damit sie zur Klimaneutralität beitragen kann, brauche es jedoch noch „einen langen Atem, finanzielle Unterstützung und den politischen Willen, diese mittel- und langfristigen Ziele zu erreichen“, sagte Klotzbach.
Wasserstoff gilt als flexibler Energieträger, der in unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden kann, um Strom und Wärme zu erzeugen. „Sehr bekannt ist der Bereich Mobilität und Brennstoffzellen. Die Zellen können wir zur Erzeugung von Energie nutzen, beispielsweise für LKWs mit elektrischem Antrieb um die erforderliche Reichweite im Schwerlastverkehr zu erreichen. Aber das ist nur ein Beispiel.“