TV-Kunden können sich seit Kurzem ihren Anbieter frei auswählen. Fernsehen über Internet bekommt einen Schub, die Anbieter profitieren davon.
Der Neukundenzustrom von Fernsehnutzern hat dem Mobilfunk- und TV-Anbieter Freenet im ersten Halbjahr Rückenwind beschert. Der Umsatz stieg zwischen Januar und Juni gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 3,3 Prozent und kratzte damit an der Zwei-Milliarden-Euro-Marke, wie das im MDax notierte Unternehmen in Büdelsdorf mitteilte.
Freenet kommt dabei der Wegfall des sogenannten Nebenkostenprivilegs zu Gute: Seit dem 1. Juli dürfen die Vermieter die TV-Kosten nicht mehr pauschal über die Nebenkosten abrechnen, sodass Mieter ihren Fernsehanschluss frei wählen können. Seit Monaten werben Freenet und Konkurrenten wie die Deutsche Telekom um Zuschauer – und auch Vodafone versucht den Verlust seiner langjährigen Kunden klein zuhalten.
Entsprechend nahm Freenet mehr Geld in die Hand, um die Markenbekanntheit seines Produktes waipu.tv zu steigern. Das drückt auf den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) der ersten sechs Monate des Jahres und ließ ihn um 1,2 Prozent auf 252,2 Millionen Euro absacken. Unter dem Strich legte der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen von 132,8 Millionen Euro im Vorjahr auf knapp 160 Millionen Euro zu. Die Jahresprognose behielt der Vorstand bei.