Body Positivity: Kate Winslet über ihre Mutter und ihr falsches Bild von Schönheit

Wir alle kennen Kate Winslet, die sich halbnackt auf dem „Titanic“-Sofa räkelt, während sie von Leonardo DiCaprio gezeichnet wird. Doch wie steht die Schauspielerin zu ihrem Körper?

Mit seinem Körper zufrieden zu sein und sich selbst zu schätzen, das kann man lernen. So ging es auch der Schauspielerin Kate Winslet, die ihren großen schauspielerischen Durchbruch 1997 mit dem bekannten Film „Titanic“ hatte, im Alter von 21 Jahren. 

Von jetzt auf gleich war die junge Frau, die sich schon in ihrer Kindheit eine Schauspielkarriere gewünscht hat, auf der ganzen Welt bekannt. Und so auch ihr Körper, den sie in dieser bekannten Szene halbnackt auf einem Sofa liegend präsentierte. Eine Szene, die in den Neunzigerjahren für Gesprächsstoff sorgte. Damals galt als weibliches Schönheitsideal „Size Zero“: Extrem dünn und ohne Kurven, so wie Christina Aguilera, Paris Hilton und viele mehr sich damals zeigten. Kate Winslet passte da nicht in das Ideal.

Kate Winslet spricht über seelische Verletzungen durch Body Shaming

Gerade als junge Frau ist das immer wiederkehrende Gespräch über die Kurven des eigenen Körpers nicht leicht wegzustecken. Im Interview mit „Harper’s Bazaar“ sagte Winslet, dass die damalige Kritik über ihre Figur sie zermürbte und sie sogar in eine Essstörung trieb. „Ich wurde in den Medien oft zerlegt, und das hat mich sehr getroffen. Denken Sie an all die Jahre in meinen Zwanzigern, in denen ich verschiedene Formen und Größen hatte“, reflektiert die 48-Jährige. STERN PAID 33_24 Pamela Reif IV

Sie ist froh, dass sich das Schönheitsideal und auch das Selbstbewusstsein der Frauen über die letzten bald drei Jahrzehnte seit „Titanic“ gewandelt hat. „Es ist wirklich erleichternd zu sehen, dass Frauen sich heutzutage viel mehr akzeptieren und sich nicht mehr von anderen beurteilen lassen“, so Winslet. 

Und obwohl das Elternhaus ihr immer Selbstbewusstsein gab, wenn es um ihren Traum, die Schauspielerei ging, sie unterstützte und ihr gut zusprach, hat auch Kate Winslet in ihrer Kindheit ein falsches Bild von Schönheit vermittelt bekommen. 

Im Interview erzählte sie von einer prägenden Situation: „Ich kenne niemanden in meinem Alter, der erlebt hat, dass ihre Mutter in den Spiegel schaut und sagt: ‚Ich sehe gut aus!‘. Meine Mutter hat das nie gemacht. Sie dachte immer: ‚Oh Gott, ich weiß nicht, ob ich das tragen kann. Sehe ich wie ein Hippie aus, wirkt mein Hintern groß?‘ Wir verschwenden so viel Zeit damit, uns selbst zu kritisieren, und das werde ich nie wieder tun.“ 

Heutzutage ist Winslet glücklich darüber, wer sie ist und antwortet auf die Frage, wie sie sich selbst beschreiben würde: „Das erste Wort, das mir in den Sinn kommt, ist ‚offen‘, und das zweite ist ‚geerdet‘. Es ist sehr schwer, geerdet zu bleiben. Ich habe es geschafft, aber es war ein Kampf.“

Quelle: Harper’s Bazaar

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