Auf Thüringer Feldern landen immer wieder Abfälle aus heimischen Gärten – sehr zum Ärger der Bauern. Die Folgen sind kostspielig. Auch Extremfälle sind denkbar.
Gartenabfälle landen zum Ärger von Bauern immer wieder unabgesprochen auf deren Feldern. „Die Entsorgung von Grünschnitt oder auch Bauschutt ist ein landesweites Problem“, sagte eine Sprecherin des Landesbauernverbands. Oft werde Grünschnitt samt Plastiksack auf den Feldern entsorgt.
In vielen Fällen gelangten dadurch invasive Arten auf die Felder, etwa der Japanische Staudenknöterich oder das Drüsige Springkraut. „Solche Arten vermehren sich meist sehr schnell und wachsen sehr üppig.“ Eine Bekämpfung sei meist sehr aufwendig und kostenintensiv. Über die Ausmaße werde aber keine Statistik geführt.
„Es macht immer mehr Probleme“
Im Altenburger Land könne man an jeder größeren Feldeinfahrt Grünschnitt finden, wenn man genau hinsehe, sagt der Vorsitzende des dortigen Kreisbauernverbands, Tom Bauch. In früheren Zeiten hätten die Menschen ihren Grünschnitt im eigenen Garten kompostiert. In den vergangenen Jahren sei aber etliches auf den Feldern gelandet. „Es macht immer mehr Probleme.“
Mit dem Grünschnitt kämen auch Grassamen auf die Felder, die mehrere Jahre lebensfähig seien. „Wenn man die einarbeitet, gehen die irgendwann mal auf.“ Besonders problematisch sei das beim Getreide, das mit Gräsern verwandt sei. „Da ist es besonders schwierig es wieder herauszubekommen.“ Das werde Jahr für Jahr schlimmer. „Irgendwann kann es sein, dass man das Feld nicht mehr mit Getreide bestellen kann, weil zu viel Grasdruck da ist.“ Noch sei das aber eine hypothetische Gefahr.
Bauch appelliert an Gartenbesitzer, mit den Landwirten Kontakt aufzunehmen, ob Gartenabfälle auf den Feldern entsorgt werden dürfen. „Das handhabt jeder Betrieb anders.“ Ansonsten gebe es aber auch überall in Thüringen kostenlose Wertstoffhöfe.