Augsburgs Landrat Sailer wünscht sich eine Fusion der Verkehrsverbünde von Augsburg und München. Hinter den Kulissen laufen die Verhandlungen auf vollen Touren. Es gibt noch viele offene Fragen.
Eine Arbeitsgruppe aus München und Augsburg soll nach Aussage von Augsburgs Landrat Martin Sailer (CSU) bis zum Herbst die Folgen einer Fusion der Verkehrsverbünde MVV und AVV ausloten. „Wenn uns die Ergebnisse vorliegen, werden wir mit dem Freistaat in vertiefenden Gesprächen klären müssen, ob und in welchem Umfang dieser unter Umständen dazu bereit wäre, die sogenannten Durchtarifierungs- und Harmonisierungsverluste zu übernehmen“, sagte Sailer. „Wenn alles passt, ist es unser Ziel, dass der gemeinsame Verkehrsverbund bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025 steht.“
Sailer betonte, er prüfe seit Monaten die Chancen eines möglichen Zusammenschlusses von AVV (Augsburger Verkehrsverbund) und MVV (Münchner Verkehrsverbund). „Ich hoffe sehr, dass wir hier einen gemeinsamen Weg finden können. Allerdings befinden wir uns, was die Klärung dieser Fragestellungen angeht, noch im Anfangsstadium“, sagte er.
Die MVV-Gesellschafter unterstützen „eine enge Zusammenarbeit in allen Varianten zwischen AVV und MVV. Wir als MVV GmbH stehen dem natürlich offen und positiv gegenüber“, teilte der Münchner Verkehrsverbund mit.
Noch viele Fragen offen
Über die Finanzierung hinaus müssten in den kommenden Monaten auch rechtliche Fragen, Verträge, Inhalte und Produkte beider Verbünde auf den Prüfstand gestellt werden, hieß es weiter. Erst wenn alle offenen Fragen geklärt seien, werde sich zeigen, ob vertiefende Gespräche mit dem Ziel eines gemeinsamen Aufgabenträgerverbunds tatsächlich den gewünschten Mehrwert bringen würden.
Da sich AVV und MVV allerdings rechtlich durchaus gleichen und sehr ähnliche Interessen verfolgen, sehe er durchaus viel Potenzial, so Sailer. „Unabhängig davon müssen natürlich auch die politischen Gremien, die Kreistage der Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg und Dillingen sowie der Stadtrat der Stadt Augsburg, der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung mit ins Boot geholt werden.“ Er gehe allerdings davon aus, dass die Planungen in der breiten Mehrheit Zustimmung finden würden.