Marcel Schäfer kann als neuer Sportchef von RB Leipzig bei seinem Antritt den Coup mit Xavi Simons feiern. Dass ein anderer Leistungsträger umworben wird, beunruhigt ihn nicht.
Bestens gelaunt und selbstbewusst haben der neue Geschäftsführer Sport Marcel Schäfer und Xavi Simons die Titeljagd von Fußball-Bundesligist RB Leipzig eröffnet. „Der Club hat schon bewiesen, dass er um Titel mitspielen kann. Das ist das, wonach jeder strebt. Das muss unser Ziel sein“, sagte Schäfer bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in Leipzig.
Am 1. August hatte der 40-Jährige die Nachfolge des zum FC Bayern München gewechselten Max Eberl angetreten und gab die Devise der Sachsen aus: „Die Zielsetzung kann ja nur sein, den Briefkopf mit neuen Titeln verändern zu können“, sagte Schäfer. „Ich bin ein Freund von großen Ambitionen und diese mit vollem Elan und Begeisterung anzugehen.“
„Bin noch nicht fertig“
Ein Mosaiksteinchen konnte der ehemalige Profi mit Rückkehrer Xavi Simons gleich vorstellen. „Der Start könnte nicht besser sein mit einer solchen Nachricht. RB ist eine gute Anlaufstation für junge Toptalente. Dafür steht auch Xavi“, sagte Schäfer über den Transfercoup mit dem niederländischen Nationalspieler, an dem auch Bayern München und Manchester United großes Interesse gezeigt hatten.
Der Leihspieler von Paris Saint-Germain hatte in seiner ersten Leipziger Saison in 43 Spielen zehn Toren und 15 Vorlagen abgeliefert. „Ich hatte ein gutes Jahr hier und ein gutes Gefühl nach dem letzten Spiel. Das war ein Schlüsselfaktor“, sagte der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler, der am Montag den Leihvertrag für die am 23. August beginnende Bundesligasaison unterzeichnete. „Leipzig ist der perfekte Platz und die perfekte Zeit für mich. Ich bin hier noch nicht fertig.“
Der Verein hatte sich über Monate um die Rückkehr bemüht. „Wir haben uns Zeit gelassen, ihn nicht bedrängt. Die Position war reserviert für Xavi, das hat sich ausgezahlt“, sagte Sportdirektor Rouven Schröder. Mit der reservierten Position erhielt Xavi auch die Rückennummer zehn, die Leipzig nach dem Abschied von Emil Forsberg Ende des vergangenen Jahres nicht vergeben hatte.
Die Vorschusslorbeeren will Xavi in den kommenden Monaten zurückzahlen. „Der Fokus liegt auf dieser Saison, da will ich mein Bestes geben, danach werden wir sehen“, sagt der Profi, der ohne Kaufoption von PSG ausgeliehen wurde. Ein schnelles Wiedersehen gibt es mit dem Stammverein, der am Samstag zum Testspiel in Leipzig (18.00 Uhr) gastiert. Nach seinem Urlaub nach der Europameisterschaft bezeichnet sich Xavi als „fit“, über einen Einsatz entscheide aber Trainer Marco Rose.
Geduld bei Olmo gefragt
Verzichten muss Rose aller Voraussicht nach auf Dani Olmo. Ob der wechselwillige Mittelfeldspieler überhaupt noch einmal das RB-Trikot überstreifen wird, ist völlig offen. „Das ist ein herausragender Spieler, der für uns einen gewissen Wert hat“, sagte Schäfer, „wir sind bereit, darüber zu sprechen, aber momentan sind wir relativ entspannt.“
Olmo war zuletzt immer wieder mit dem FC Barcelona in Verbindung gebracht worden, auch Manchester City und Rekordmeister München sollen Interesse bekundet haben. Angebote der Clubs seien übereinstimmenden Medienberichten bisher allerdings von Leipzig abgelehnt worden. Der Marktwert des 26 Jahre alten Spaniers, der noch bis 2027 Vertrag bei RB hat, wird momentan mit 60 Millionen Euro gehandelt.
Derweil ist der spanische Europameister nach seinem Urlaub am Montagabend mit seinem Berater wieder in Leipzig gelandet und soll planmäßig am Donnerstag ins Training einsteigen. „Ich finde es gut, dass er frühzeitig hier ist. Das ist äußerst vorbildlich und professionell. Alles Weitere werden die Gespräche ergeben“, sagte Schäfer. „Wenn es bis Donnerstag eine Lösung gibt, dann gibt es eine. Dann steigt er ins Training ein und wir haben einen weiteren Topspieler in unseren Reihen.“