Ein 18-Jähriger soll seine Mutter und einen neunjährigen Bruder in Magdeburg getötet haben. Drei Geschwister wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Zu Prozessbeginn gab es eine Entscheidung.
Am Landgericht Magdeburg hat der Prozess gegen einen 18-Jährigen begonnen, der im März seine Mutter und einen jüngeren Bruder ermordet haben soll. Drei weitere Geschwister verletzte der Heranwachsende laut Anklage zum Teil lebensgefährlich. Die Staatsanwaltschaft wirft dem jungen Mann zweifachen Mord und versuchten Mord in drei Fällen vor.
Zu Beginn der Verhandlung wurde die Öffentlichkeit vom Prozess ausgeschlossen. Die Vorsitzende Richterin begründete die Entscheidung damit, dass die Privatsphäre der überlebenden Geschwister, die im Prozess als Nebenkläger auftreten, geschützt werden solle. Eine der Schwestern sei erst 13 Jahre alt.
Lebenslange Haftstrafe möglich
In dem Prozess sind insgesamt acht Verhandlungstage angesetzt. Der letzte Prozesstermin ist für den 27. September anberaumt. Im Fall einer Verurteilung droht dem 18-Jährigen nach Angaben eines Gerichtssprechers eine lebenslange Haftstrafe, wenn er nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt werden sollte. Bei einer Jugendstrafe könnten es bis zu zehn Jahre sein.
Der 18-Jährige, der in Aserbaidschan geboren wurde und die russische Staatsangehörigkeit besitzt, lebte mit seiner Familie in einer kleinen Wohnung in Magdeburg. Laut Anklage soll das fortschreitende Gefühl, nicht genügend Privatsphäre in der Wohnung zu haben, zu der Tat geführt haben. Mehrfach soll der 18-Jährige auf seine zum Teil schlafenden Geschwister und die 42 Jahre alte Mutter eingestochen haben.