Dieser Triumph kommt komplett aus dem Nichts. Deutschlands Basketballerinnen holen Olympia-Gold im 3×3. Auf dem rappelvollen Place de la Concorde kommt es zu emotionalen Szenen.
Die Anwesenheit von Basketball-Ikone Dirk Nowitzki machte Deutschlands völlig verblüffte 3×3-Olympiasiegerinnen zusätzlich glücklich. Stolz und überwältigt posierten Svenja Brunckhorst, Sonja Greinacher, Elisa Mevius und Marie Reichert auf dem Siegerpodest mit dem Stargast, der im stimmungsvollen Stadion auf dem Place de la Concorde in Paris leidenschaftlich mit dem Quartett gefiebert hatte.
„Er ist die deutsche Basketball-Legende. Unsere Augen haben gefunkelt. Wir haben noch ein Foto mit ihm gemacht“, sagte Brunckhorst nach dem Krimi im Endspiel. Zur Feier des Tages hüpften die Goldgewinnerinnen noch mit den niederländischen 3×3-Olympiasiegern nach links und nach rechts – wie es die Fans aus dem Nachbarland bei der Fußball-EM in Deutschland vorgemacht hatten.
Erstes Basketball-Edelmetall bei Olympia
Vollkommen unerwartet gewann das Quartett beim Olympia-Debüt direkt Gold. Als tausende Zuschauer und auch Nowitzki gegen Mitternacht von der denkwürdigen Wettkampfstätte verschwunden waren, stand das deutsche Team noch immer im Herzen von Paris und feilte an der weiteren Abendgestaltung nach dem sensationellen Triumph.
Interviews, Pressekonferenz und den anstehenden Empfang im deutschen Haus kurzfristig organisieren: Nach dem Gewinn der ersten Olympia-Medaille überhaupt hatte auch der Deutsche Basketball Bund (DBB) ganz plötzlich jede Menge zu regeln. Die goldenen Medaillen trugen Brunckhorst, Greinacher, Mevius und Reichert ungläubig um den Hals.
„Deutschland hat ’ne Goldmedaille“
„Ich habe es noch gar nicht realisiert. Das braucht noch ein paar Wochen. Deutschland hat ’ne Goldmedaille im 3×3 – das ist unfassbar“, sagte Greinacher, die sowohl das Halbfinale gegen Kanada (16:15) als auch das Endspiel gegen Spanien (17:16) mit ihren Würfen in letzter Minute entschied. Das von Brunckhorst und Greinacher angeführte Team feierte schon die Qualifikation im Mai wie eine Medaille – und ist nun, zweieinhalb Monate später, tatsächlich Olympiasieger.
Superstar Nowitzki, der selbst nie Edelmetall bei Olympia gewann, war ganz eng an der Seite des Quartetts. Das begeisterte auch 3×3-Bundestrainer Samir Suliman, der nach dem Abend ausgiebig von dem früheren Starspieler der Dallas Mavericks schwärmte. „Dirk ist für uns unfassbar, auch für die Spielerinnen. Das ist so out of reach. Er ist da und er hat sie alle gedrückt. Das ist der aller allergrößte Basketballer aller, aller, aller, aller Zeiten in Deutschland. Wenn der live dabei ist, wenn du als Spielerin Olympiasiegerin wirst. Was gibt es Größeres?“, sagte Suliman.