Der Mann mit dem Rauschebart will nicht nur optisch auffallen. Lucas Tousart spielt seit vier Jahren in Berlin, erst für die Hertha, nun für Union. Für die neue Saison hat er klare Vorstellungen.
Lucas Tousart will in seinem zweiten Bundesliga-Jahr bei Union Berlin mehr Verantwortung übernehmen. „Ich könnte noch mehr Einfluss auf das Spiel nehmen, und das ist auch mein Ziel. Aber ich werde nicht meinen Spielstil grundsätzlich ändern, ich werde immer ein Zuarbeiter sein. Und als Typ muss ich lauter werden. Mit dem Alter muss man mit Worten mehr Einfluss nehmen“, sagte der 27-Jährige in einem Interview dem „Kicker“.
Tousart war im Vorjahr nach dem Abstieg mit Hertha BSC zum Lokalrivalen nach Berlin-Köpenick gewechselt – ein ungewöhnlicher Transfer. Das Hauptstadtleben will der introvertiert wirkende Franzose, der 2020 von Olympique Lyon nach Berlin kam, nicht mehr missen, besonders im Vergleich zu Frankreichs Metropole Paris.
Lieber Berlin als Paris
„Ich bin sehr froh, in Berlin zu sein. Wenn ich etwa die Entfernungen vergleiche: Von Charlottenburg nach Köpenick brauche ich mit dem Auto nur eine gute halbe Stunde. In Paris braucht man für vergleichbare Strecken viel länger“, sagte Tousart. „Meine Frau und ich sind in Berlin inzwischen gesettelt. Mein Sohn wurde in Berlin geboren, und das verbindet mich mit der Stadt.“
Sportlich wünscht sich der Mittelfeldspieler nach dem Abstieg mit der Hertha und dem gerade noch verhinderten Absturz in die Zweitklassigkeit mit Union eine ruhigere Saison. Dafür müsse man nach drei Jahren auch mal wieder auf die Europacup-Teilnahme bei den Eisernen verzichten.
„Schlüssel-Saison“ für Union
„Eigentlich spielt man Fußball, um auch im Europapokal dabei zu sein. Weil das super Erfahrungen sind. Aber für Union ist es in diesem Jahr vielleicht ganz gut, bei der Vorbereitung auf die Bundesliga- und die Pokal-Spiele ein bisschen mehr Zeit zu haben als zuletzt. Das nächste Jahr ist für Union eine Schlüssel-Saison“, meinte Tousart.