Viele Naturfreunde erleben die Sichtung des farbenfrohen Eisvogels als Besonderheit. Das Tier ist zwar scheu, aber nach Ansicht von Naturexperten in Brandenburg nicht selten.
Der Eisvogel hält sich in Brandenburg wacker. „Es gibt starke Bestandsschwankungen je nach Winterhärte“, sagte ein Sprecher des Naturschutzbundes (Nabu) in Brandenburg. Im Mittel sei der Bestand des farbenprächtigen Vogels allerdings relativ gleichbleibend. Regionale Schwerpunkte gebe es am ehesten dort, wo sich viele Seen befinden.
Für viele Laien gilt der Vogel als scheues und seltenes Tier. Der Nabu spricht von einer „mittelhäufigen Art“. In Brandenburg gibt es laut dem Nabu-Sprecher grob geschätzt zwischen 800 und 1400 Brutpaare. „Er fällt häufig nicht auf.“ Dabei ist der Vogel mit seinem bunten Gefieder ein echter Hingucker und wird auch fliegender Edelstein genannt. Wer den Ruf des Vogels kenne, könne schneller und gezielter das Tier erblicken, sagte der Sprecher. Nach dem Ruf müsse man den Blick aufs Wasser richten, dort fliege der Vogel häufig dicht über der Wasseroberfläche.
Kälte kann ein großes Problem sein
Selbst in vergleichsweise städtischen Gebieten wie in der Landeshauptstadt Potsdam könne man den Eisvogel erblicken, führte der Sprecher aus. Mitunter sehe man ihn sogar bei der Jagd. Dann stürzt der zarte Vogel sich kopfüber ins Wasser und versucht Frösche und kleine Fische zu ergattern. Mitunter biete er seine Beute dann seinem Brutpartner an, so der Natur-Experte.
Kälte ist für den Vogel, der in kleinen Erdhöhlen – sogenannten Brutröhren – am Wasser lebt, ein großes Problem. Frieren Flüsse und Seen zu, kommt der Eisvogel nicht an Nahrung. Dann kann er als Teilzieher mitunter längere Distanzen gen Süden zurücklegen. Einige der Vögel sind teilweise sogar in Nordafrika anzutreffen.