Lange Planung, viel Streit – jetzt steht die Eröffnung des Garnisonkirchturms in wenigen Wochen bevor. Details will die Stiftung in Potsdam am Dienstag nennen.
In wenigen Wochen steht die Eröffnung des neu aufgebauten Garnisonkirchturms in Potsdam bevor. Das Bauprojekt ist seit Jahren umstritten, denn die Militärkirche galt als Symbolbau rechter Kräfte.
Am Dienstag (6. August) will der Vorstand der Stiftung Garnisonkirche Details zu den bevorstehenden Feierlichkeiten und der Eröffnung bekannt geben. Wie aus veröffentlichten Terminen der Landtagspräsidentin in Potsdam bereits hervorgeht, steht am 22. August ein Festakt zur Einweihung des Garnisonkirchturms an.
Die evangelische Kirche will den Neubau des Turms als Ort für Friedensarbeit und Demokratiebildung etablieren. Es gibt dort neben einer Ausstellung auch Seminarräume für Bildungsarbeit, eine Kapelle und eine Aussichtsplattform in 57 Metern Höhe.
Die 1730 bis 1735 erbaute Garnisonkirche war prägend für Potsdams Stadtbild. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie schwer zerstört und 1968 auf Geheiß der DDR-Führung gesprengt. 2017 war dann der Start für den Turm-Neubau nach barockem Vorbild. Einige Gegner protestierten.
Seit vielen Jahren wurde darüber debattiert, ob man die Garnisonkirche angesichts ihrer schwierigen Geschichte überhaupt wieder aufbauen darf. Am 21. März 1933 wurde in dem Gotteshaus in Potsdam der erste Reichstag nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten eröffnet. Kritiker verweisen auch auf diesen „Tag von Potsdam“, als Reichspräsident Paul von Hindenburg vor der Garnisonkirche dem neuen Reichskanzler Adolf Hitler die Hand reichte.