Der Japankäfer frisst Felder leer und Bäume kahl. Nun meldet der Pflanzenschutzdienst die ersten Funde des Jahres im Südwesten. Die Fachleute schauen nun noch genauer hin.
Zum ersten Mal in diesem Jahr sind lebende Japankäfer in Baden-Württemberg entdeckt worden. Einzelne männliche Tiere wurden in Fallen des Pflanzenschutzdienstes in Freiburg und im Landkreis Ludwigsburg gefangen, wie das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) in Karlsruhe mitteilte.
Der aus Asien stammende Japankäfer (Popillia japonica) ist in der Europäischen Union als Schädling eingestuft, der besonders starke Schäden verursachen kann. Die Tiere fallen über Obstplantagen, Weinberge, Wälder, Grünanlagen und Gärten her und fressen bei mehr als 300 Pflanzenarten alles kahl. Natürliche Feinde hierzulande gibt es keine.
Alarmiert sind die Fachleute am LTZ schon länger. Vor ein paar Wochen war eine größere Japankäfer-Kolonie in der Schweiz nahe der Grenze entdeckt worden.
Die Einzelfunde jetzt in Baden-Württemberg – weiter von der Grenze entfernt – lösten aber keine besonderen Schutzmaßnahmen aus, sagte LTZ-Pflanzengesundheitsexpertin Frauke Rinke. Seit 2021 habe es jedes Jahr einzelne Funde gegeben, die Tiere seien mutmaßlich eingeschleppt worden etwa über Lastwagen. Davon gehe man auch jetzt erstmal aus. Der Pflanzenschutzdienst habe in den betroffenen Gebieten die Anzahl der aufgehängten Fallen umgehend erhöht, um sicherzustellen, dass es sich tatsächlich nur um Einzelfunde handelt.
Der Japankäfer ist nur etwa einen Zentimeter groß, hat einen metallisch glänzenden grünen Kopf und braune Flügel. Auffallend sind fünf weiße Haarbüschel an jeder Hinterleibseite und zwei weiße Haarbüschel am Ende des Hinterleibs.