Ilona Maher zeigte auf dem Rugby-Platz Bestleistungen und gewann Bronze. Zum Superstar-Status schaffte es die Sportlerin aber vor allem durch ihre Social-Media-Präsenz.
„Beast, Beauty, Brains“, hat Ilona Maher in ihrem Instagram-Profil stehen, also „Biest, Schönheit und Grips“. Tatsächlich ist Maher zum coolsten „Biest“ bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 geworden. Warum? Weil sie auf dem Platz Leistung brachte – die Rugby-Spielerinnen aus den USA holten Bronze – aber auch neben dem Platz. Social Media hatte die Rugby-Spielerin bereits vor den Olympischen Spielen für sich entdeckt. Doch seit wenigen Wochen schießen ihre Followerzahlen dort in die Höhe.
Olympia 2024: Ilona Maher ist der neue Superstar
Auf Instagram gewann sie laut der Statistik-Seite Socialblade in den vergangenen 30 Tagen über eine Million neue Abonnenten, auf TikTok waren es ebenfalls knapp eine Million. Ihr Geheimnis? Sie zeigt mehr als nur ihre sportliche Seite. Die 27-Jährige mit den breiten Schultern und den meist rot geschminkten Lippen klärt dort auf und animiert (junge) Frauen, mehr zu essen und sich nicht von der Diätkultur beeinflussen zu lassen. Sie zeigt anschaulich, dass ein hoher BMI wenig aussagt, betont, dass auch sie trotz ihrer breiten Statur weiblich sein kann. Auf dem Rugby-Feld trägt Maher fast demonstrativ meist roten Lippenstift.
„Es schmälert nicht deine sportlichen Fähigkeiten, wenn du Make-up trägst“, sagte sie gegenüber „CBS Morning“. Sie wolle ihre Weiblichkeit behalten und trotzdem ein „Biest auf dem Platz“ sein, so Maher. Ihre Mitspielerinnen und Gegnerinnen würden das ebenfalls tun, erklärte sie. „Ich sehe, wie sie sich komplett schminken, bevor sie zum Rugby gehen, und sie sind die knallhärtesten Frauen der Welt. Es geht einfach darum, nicht zu ändern, wer ich bin, egal, was ich tue“, so die Amerikanerin.
Immer wieder betont Maher in ihren Social-Media-Beiträgen, sie wolle eine Inspiration sein für Mädchen, die ebenfalls nicht dem Beauty-Standard entsprechen. Wichtige Botschaften, vor allem deshalb, weil die Überbringerin dabei weder belehrend noch überheblich ist, sondern schlichtweg cool. Was zusätzlich zu Mahers Coolness-Faktor beiträgt, ist ihr Humor und ihre Fähigkeit, sich selbst nicht so ernst zu nehmen. In einem Video kurz vor dem Start von Olympia sprach sie über ihre Aufregung hinsichtlich der „Olympischen Villa“, in die sie bald einziehe und wo sie die Liebe finden würde. Daran erinnert, dass es „Olympisches Dorf“ heiße und sie nicht an „Love Island“ teilnehme, winkte Maher ab. Das Video ging viral, auf Instagram wurde es fast fünf Millionen Mal angesehen, auf TikTok sogar knapp acht Millionen Mal.
Auch auf die viel diskutierten Papp-Betten, in denen die Olympioniken in Paris schlafen und die sie vom Sex abhalten sollten, nahm Maher in einem witzigen Video Bezug. „Glaubt ihr echt, dass Athleten, olympische Athleten, die besten ein Prozent der Welt, sich von Pappe abschrecken lassen werden? Wir sind die Besten in dem, was wir tun, aber wir sehen ein Bett aus Pappe und sagen: ‚Tut mir leid, Babe, ich kann heute Abend nicht freaky sein?'“, scherzte sie.
Tatsächlich ist die Rugby-Spielerin nicht der einzige Social-Media-Star in ihrer Familie. Ihre Schwester Olivia Maher, startete den TikTok-Trend „Girl Dinner“, bei dem Nutzerinnen ihr Abendbrot filmten. „Irgendjemand meinte, wie schrecklich es sei, dass man im Mittelalter nur Brot und Käse zu essen hatte – für mich ist das das perfekte Abendessen, ich nenne es ‚Girl Dinner‘!“, so die Schwester des Olympia-Superstars vor gut einem Jahr.
Maher zeigt anschaulich, was es heißt, heutzutage mehr zu sein als „nur“ Spitzensportlerin. Social Media bietet den Athleten und Athletinnen den Raum, auf sich Aufmerksam zu machen, Persönlichkeit zu zeigen, aufzuklären, ohne zu belehren und Fan-Beziehungen zu pflegen. Keinem gelingt das während der Olympischen Spiele so sensationell gut wie Ilona Maher.
Quellen: CBS Morning / Socialblade / Tiktok / Instagram
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