Für Hunderttausende Schüler in Niedersachsen beginnt wieder der Alltag nach den Sommerferien. Zum neuen Schuljahr starten auch drei neue Programme für mehr Bildungsgerechtigkeit.
Zu Beginn des neuen Schuljahres in Niedersachsen wird die Zahl der Schülerinnen und Schüler erneut steigen. Das Kultusministerium rechnet mit mehr als 840.000 Schülerinnen und Schülern zum neuen Schuljahr, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Das sind demnach rund 19.000 mehr als im vorherigen Schuljahr. Angesichts steigender Geburtenzahlen und Migration rechnet Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) in den kommenden Jahren mit weiter steigenden Zahlen.
Mehr Schüler erforderten auch mehr Personal. Seit Jahresbeginn wurden den Angaben zufolge 2191 Lehrkräfte eingestellt. Allerdings habe es auch 1764 Abgänge gegeben – folglich ein Plus von gut 400 Lehrkräften. „Wir stellen die nächsten Wochen weiter mit Hochdruck ein. Nie zuvor hatten wir so viel Personal an unseren Schulen“, sagte Hamburg.
Zudem sollen drei Maßnahmen im neuen Schuljahr für mehr Bildungsgerechtigkeit sorgen:
Der Sozialindex: Wenn an Schulen Kinder und Jugendliche mehr Förderbedarf haben als an anderen Schulen, sollen dort verstärkt Lehrer oder weiteres Personal eingesetzt werden.Das Startchancenprogramm: Hat unter anderem zum langfristigen Ziel, an 390 Schulen die Zahl der Schülerinnen und Schüler, die Mindeststandards in Mathematik und Deutsch verfehlen, zu halbieren.Lernzeit „Sichere Basis“: Soll an Grundschulen die Vermittlung von Basiskompetenzen verbessern, um Kindern sichere Grundlagen für ihr weiteres Lernen zu ermöglichen.
Am Montag beginnt das neue Schuljahr in Niedersachsen. Unterdessen blickt die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) besorgt auf die Lage an Schulen und spricht von einer hohen Belastung für Lehrkräfte. Krankenstände würden steigen, viele würden vorzeitig in Pension gehen oder ihre Arbeitsstunden reduzieren.