Zum dritten Mal in seiner Karriere startet Charles Leclerc von der Pole Position in sein Heimrennen. Der erste Sieg beim Großen Preis von Monaco ist das Ziel des Ferrari-Stars.
Charles Leclerc genoss den lauten Jubel der Fans im Hafen seiner Heimatstadt nur kurz. Nach seiner Fabelrunde konzentrierte sich der Ferrari-Star sofort darauf, beim Formel-1-Klassiker in Monaco einen seiner größten sportlichen Träume real werden zu lassen. „Der Sieg ist das Ziel“, sagte Leclerc.
In der Qualifikation zum Großen Preis im Fürstentum hatte er sich überlegen den ersten Startplatz gesichert und dabei auch Weltmeister Max Verstappen distanziert, der als Sechster überraschend keine Chance hatte. „Was auch immer passiert, wir müssen das nach Hause bringen“, forderte Leclerc noch im Renn-Overall von sich und seinem Team.
Verstappen suchte hingegen nach Erklärungen für den schwachen Auftritt. „Es war so wie ein Go-Kart, das ist natürlich nicht gut“, sagte der 26-Jährige bei Sky zur schwierigen Abstimmung seines Autos. Schon am Freitag im Training hatte der dreimalige Champion geklagt, dass sein Auto „springt wie ein Känguru“ und er es nicht wie gewünscht in den Griff bekam. Im Rennen sei von der sechsten Position „nicht viel“ drin, „aber ich schau mal“, sagte er.
Leclerc in Monaco noch ohne Sieg
Für den Monegassen Leclerc war es bereits die dritte Pole Position in der Stadt, in der er geboren wurde. Nutzen konnte er das in der Vergangenheit im Rennen aber nicht. Bislang ist der Vizeweltmeister von 2022 noch ohne Sieg und Podestplatz auf einer der traditionsreichsten Strecken des Rennkalenders. Viel Pech und auch Unvermögen seines Teams verhinderten in der Vergangenheit bessere Ergebnisse.
„Die Emotionen hier sind viel intensiver als anderswo. Ich bin sehr, sehr glücklich, aber ich weiß, dass die Quali nicht alles ist“, sagte Leclerc: „Im Rennen muss alles zusammenpassen, das ist uns zuletzt nicht immer gelungen.“
Leclerc setzte sich in 1:10,270 Minuten mit der schnellsten Runde vor Oscar Piastri im McLaren durch. Platz drei erfuhr sich Carlos Sainz im zweiten Ferrari. „Ich brauche einen guten Start“, sagte Leclerc und setzt auch auf Teamkollege Sainz: „Wenn wir auf den Plätzen eins und zwei in die erste Kurve gehen, können wir das Rennen als Team managen.“
Pole Position im Fürstentum besonders wichtig
Der erste Startplatz ist in Monaco besonders wichtig, da Überholmanöver im Grand Prix auf dem schmalen Asphaltband an der Côte d’Azur nur sehr schwer möglich sind. Vor dem achten Saisonlauf am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) führt Verstappen in der WM-Wertung mit 161 Punkten noch recht klar vor Leclerc (113) und Sergio Pérez (107) im zweiten Red Bull. Verstappen hatte im Vorjahr und 2021 an der Mittelmeerküste gewonnen, Pérez war 2022 auf dem herausfordernden Stadtkurs siegreich.
Verstappen verpasste es in der Sonne am Mittelmeer derweil, als erster Fahrer überhaupt zum neunten Mal nacheinander den ersten Startplatz zu sichern und stieg enttäuscht aus seinem sonst so starken Auto. Zuletzt in Imola hatte er zu Ayrton Senna aufgeschlossen, der es 1988/1989 schon acht Mal nacheinander im Qualifying ganz nach vorn geschafft hatte.
Hülkenberg und Magnussen müssen aus der Box starten
Ein Debakel erlebte Verstappens Teamkollege Sergio Pérez. Der WM-Dritte schied bereits im ersten Qualifikationsabschnitt als 18. aus und fluchte noch im Auto über seinen Auftritt. Genauso früh war für Altmeister Fernando Alonso Schluss. Der zweimalige Weltmeister hatte im Aston Martin als 16. keine Chance.
Nico Hülkenberg, der einzige Deutsche im Feld, steuerte seinen Haas-Rennwagen in seiner Wahlheimat auf Platz zwölf. Doch dabei sollte es nicht bleiben. Wegen eines illegalen Heckflügels am Auto wurden er und Teamkollege Kevin Magnussen aus den Ergebnislisten gestrichen. Starten dürfen sie im Rennen aber schon, allerdings aus der Boxengasse.