Deutschlands größter Immobilienkonzern kämpft mit den Folgen der Immobilienkrise – sieht aber Licht am Ende des Tunnels. In der Vermietung profitiert Vonovia von der hohen Nachfrage nach Wohnraum.
Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia hat im ersten Halbjahr erneut Verlust gemacht – wenngleich deutlich weniger als vor einem Jahr. „Wir sehen im zweiten Quartal wieder höhere Volumen bei Immobilientransaktionen und die erwartete Bodenbildung bei unseren Immobilienwerten“, sagte Unternehmenschef Rolf Buch. Das Vonovia-Geschäft bekomme Rückenwind. Das lasse das Management optimistisch auf das Gesamtjahr blicken. Nach Abschluss des Verkaufsprogramms werde das Unternehmen spätestens ab 2025 von einer Stabilisierung wieder auf Wachstum umschalten.
Steigende Mieten stützen Geschäft
Vonovia hatte im vergangenen Jahr wegen der Immobilienkrise sein Immobilienportfolio mehrfach abwerten müssen und damit Milliardenverluste erlitten. In den ersten sechs Monaten machte das Unternehmen unter dem Strich einen Verlust von 529 Millionen Euro -nach mehr als vier Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Der Wert des Vermietungsportfolios ging mit knapp 82,5 Milliarden Euro Ende Juni im Vergleich zum Jahresende 2023 leicht zurück.
Im Kerngeschäft Vermietung profitierte Vonovia von der ungebrochen hohen Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in den Ballungsgebieten. Die Miete stieg im ersten Halbjahr im Schnitt auf 7,86 Euro pro Quadratmeter – das waren 3,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In Deutschland betrug die durchschnittliche Monatsmiete per Ende Juni bei Vonovia 7,73 Euro je Quadratmeter. Vonovia vermietet rund 543.000 Wohnungen in Deutschland, Schweden und Österreich, davon allein etwa 483.000 in der Bundesrepublik.
Mehr Zuversicht für Jahresziele
Operativ lief es für das Unternehmen im ersten Halbjahr 2024 noch nicht so rund. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging im Jahresvergleich um knapp drei Prozent auf 1,27 Milliarden Euro zurück. Dies hing vor allem mit einem Verlust im Geschäft mit Immobilienentwicklungen und dem Verkauf von Wohnungen zusammen. Der bereinigte Vorsteuergewinn schrumpfte etwa wegen höherer Zinsaufwendungen um sechs Prozent auf 887 Millionen Euro. Derweil wird das Unternehmen zuversichtlicher für die Ergebnisziele und das Mietwachstum im laufenden Jahr.