Faxgeräte gehören in vielen Büros immer noch zur Ausstattung, auch wenn sie kaum noch genutzt werden.
Die Verbannung der Faxgeräte aus Bayerns Staatsbehörden schreitet offenkundig voran: Seit Dezember 2023 hat sich die Zahl der Faxgeräte in der Staatsverwaltung von 3.766 auf 1.869 halbiert, wie Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler) mitteilte.
Das Faxgerät als Steinzeit-Relikt
„Faxgeräte sind ein Relikt aus der digitalen Steinzeit und passen nicht zu einem modernen Staat im KI-Zeitalter“, erklärte Mehring. Der „Fax-Bann“ sei Teil der Mission, „einen modernen Staat zu erschaffen, der den Menschen in Form einer innovativen Verwaltung begegnet“.
Grüne forderten Auskunft
Anlass war eine Landtags-Anfrage der Grünen zum Stand von Mehrings Anti-Fax-Initiative. Üblicherweise veröffentlichen die Oppositionsfraktionen die Ergebnisse ihrer Landtags-Anfragen, der Minister übernahm das in diesem Falle jedoch selbst.
Behörden sollen digital arbeiten
Mehring will die Kommunikation in den staatlichen Behörden komplett digitalisieren, um die Arbeit der Verwaltung zu beschleunigen: „Umso schöner ist es, dass Wort und Tat übereinstimmen und bereits wenige Monate nach meinem Vorstoß die Hälfte der digitalen Fax-Dinosaurier ins Museum geschickt worden sind“. Bürger und Unternehmen sollen allerdings weiter Faxe an die Behörden schicken können, die aber amtsintern dann digital weiterbearbeitet werden.
„Extremer Rückenwind“
Der Freie Wähler-Politiker hatte sich mit der Initiative nicht nur Zustimmung, sondern auch Spott eingehandelt. Mehring betonte, dass er für seinen Vorschlag bundesweit „enormen Zuspruch“ und auch von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Bayerns Behörden „extremen Rückenwind“ bekommen habe. „Erst kürzlich ist sogar der Deutsche Bundestag auf meine Initiative aufgesprungen und hat angekündigt, seine Fax-Geräte ebenfalls abzuschaffen.“