Zwei Unternehmen in Deutschland stehen in den Startlöchern, um Schiffe zu recyceln. Doch die bürokratischen Hürden sind hoch.
In Deutschland sollen künftig Schiffe recycelt werden – doch der Start zieht sich hin. „Das Genehmigungsverfahren verzögert sich weiter“, sagte Simeon Hiertz, Mitgründer der Bremer Leviathan GmbH. Das Bremer Unternehmen hatte im September 2023 angekündigt, auf der Stralsunder Volkswerft eine erste Anlage für emissionsarmes Schiffsrecycling anbieten zu wollen. Nach eigenen Angaben liegt ein Konzept zur industriellen Schiffszerlegung vor, das nahezu ohne CO2-Emissionen auskommt. Wann mit dem Betrieb gestartet werden könne, sei nicht absehbar, sagte Hiertz.
Auch die Emder Werft und Dock GmbH (EWD) wartet auf die Genehmigung. Sie hatte im März 2024 mitgeteilt, mit dem neu gegründeten Unternehmenszweig EWD Benli Recycling GmbH & Co. in den Rückbau von Schiffen einzusteigen. Das Zertifizierungsverfahren sei noch am Laufen, sagte Geschäftsführer Björn Sommer. Die bürokratischen Hürden für Schiffsrecycling in Deutschland seien „sehr hoch“, bestätigte Runa Jörgens, Kommissarische Geschäftsführerin des Deutschen Maritimen Zentrums (DMZ).