Er soll im Irak an einem Mord und an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen sein. Nun kommt der 33 Jahre alte Terrorverdächtige in Düsseldorf vor Gericht.
Ein mutmaßlicher IS-Terrorist soll im Irak an einem Mord und an Kriegsverbrechen beteiligt gewesen sein. Von diesem Donnerstag (09.30 Uhr) an sitzt der zuletzt in Wuppertal wohnende 33-Jährige auf der Anklagebank des Düsseldorfer Oberlandesgerichts.
Die Bundesanwaltschaft wirft ihm vor, sich der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) nach deren Einmarsch in die irakische Stadt Al Qaim im Juni 2014 angeschlossen und an drakonischen öffentlichen Bestrafungsaktionen des IS mitgewirkt zu haben. So seien Todesurteile eines IS-Schariagerichts gegen mindestens sechs Gefangene vollstreckt worden.
Der Angeklagte habe einen der Gefangenen zum Hinrichtungsort geführt, das Geschehen überwacht und mit einem Schuss aus seiner Pistole in die Luft das Startsignal für die Enthauptung der Gefangenen durch IS-Kämpfer gegeben. In einem weiteren Fall habe er mit einer Pistole bewaffnet das Abhacken der Hand eines vermeintlichen Diebes überwacht. Der IS soll die Strafen ohne ordentliches Gerichtsverfahren verhängt und vollstreckt haben.
Des Weiteren wird dem Angeklagten vorgeworfen, 2014 zusammen mit anderen IS-Kämpfern in Al Qaim einen Menschen festgenommen und misshandelt zu haben, um Informationen zu erpressen. Der Iraker war am 11. Oktober 2023 festgenommen worden und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind bis Ende November 19 Verhandlungstage angesetzt.