Bei der Landtagswahl tritt die Werteunion mit nur wenigen Direktkandidaten an. Ihr Landesvorsitzender glaubt dennoch, seine Partei werde im Landtag vertreten sein – auch wegen ihrer Haltung zum Krieg.
Etwa vier Wochen vor der Thüringer Landtagswahl glaubt der Landesvorsitzende der Werteunion, Albert Weiler, fest an einen Einzug seiner Partei in den Thüringer Landtag. „Ja, das können wir schaffen“, sagt Weiler am Rande des Wahlkampfauftakts der Werteunion in Gera.
Seine Partei wolle unter anderem mit der Bildungspolitik und dem Thema Asyl um Wählerstimmen werben. Außerdem werde die Haltung der Partei zum Krieg in der Ukraine ein zentrales Thema im Wahlkampf sein und viele Menschen dazu bewegen, der Partei ihre Stimme zu geben. „Wir sind absolut gegen den Krieg und wollen verhandeln“, sagte Weiler.
Die Werteunion tritt nach Angaben von Weiler in Thüringen mit vier Direktkandidaten an, unter anderem in Weimar und Gera. Die Partei ist als Absplitterung der CDU entstanden. Sie selbst schätzt ihr Potenzial in Thüringen nach Angaben von Weiler auf 15 bis 20 Prozent der Wählerstimmen.
Sollte dieses Potenzial auch nur zu einem Viertel ausgeschöpft werden, so könne der Einzug in den Landtag gelingen. In den meisten Wahlumfragen wird die Werteunion nicht als eigenständige Partei ausgewiesen, sondern unter der Rubrik „sonstige“ erfasst.
Früherer Verfassungsschutzchef Maaßen kritisiert seine Ex-Partei
Der Bundesvorsitzende der Werteunion, der frühere Verfassungsschutz-Chef Hans-Georg Maaßen, kritisierte während des Wahlkampfauftakts insbesondere seine frühere Partei, die CDU. Auch unter ihrem aktuellen Vorsitzenden Friedrich Merz setze sie im Grunde den Kurs der ehemaligen CDU-Chefin Angela Merkel fort, sagte Maaßen.
Sollte der CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Mario Voigt, tatsächlich Ministerpräsident werden, werde sich für die Menschen in Thüringen nichts ändern. In Thüringen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt.