Hamburg hat nach Ansicht des Sozialverbands Deutschland zu wenig öffentliche Trinkwasserbrunnen. Gerade angesichts steigender Temperaturen seien die aber wichtig – nicht nur für Obdachlose.
Angesichts sommerlicher Temperaturen fordert der Sozialverband Deutschland (SoVD) mehr öffentliche Trinkbrunnen in Hamburg. Vor allem für obdachlose Menschen sei das überlebenswichtig, sagte der Hamburger SoVD-Landesvorsitzende Klaus Wicher. „Gerade in den innerstädtischen Quartieren, dort, wo sich die Tageshitze besonders lange hält, muss es mehr Trinkgelegenheiten geben.“ Rund um den Hauptbahnhof etwa hielten sich jeden Tag Tausende Reisende und ein großer Teil der Obdachlosenszene auf. Dort gebe es aber nur an zwei Stellen frisches Trinkwasser. „Das ist nicht besonders menschenfreundlich“, sagte er.
Die Politik unterschätze, dass die Sommer auch im Norden immer heißer würden. Hitzeschutz und mehr Grün für die Stadt müssten in der Prioritätenliste des Senats ganz oben stehen, sagte Wicher und mahnte: „Vor allem die Versorgung mit öffentlich zugänglichem Trinkwasser kommt zu langsam voran.“
In Hamburg gebe es aktuell 38 Trinkstellen. Berlin habe dagegen 166 und in Wien gebe es sogar über 1000 öffentliche Trinkwasserstellen. „Da könnte Hamburg also nachlegen.“ Nicht nur Menschen, die auf der Straße lebten, auch Senioren und Seniorinnen, Kinder, Menschen mit Behinderung und Kranke bräuchten eine bessere Trinkwasserversorgung, sagte er.