Vor zwei Jahren hat Pagani den Utopia vorgestellt. Das dritte Auto der italienischen Manufaktur bekommt nun mit dem Roadster eine neue Variante. Diesmal wird es nochmal deutlich teurer.
Pagani stellt jedes Jahr zwischen 50 und 60 Autos her. Ein Modell wie den vor zwei Jahren vorgestellten Pagani Utopia begrenzt das Unternehmen daher stark (hier erfahren Sie mehr). Insgesamt 99 Stück will man vom Coupé bauen – für Menschen mit ausreichenden finanziellen Mitteln ist es daher gar nicht so leicht, einen Supersportler aus der kleinen Manufaktur zu ergattern.
Mit dem Pagani Utopia Roadster kommen für diese Modellreihe nun nochmal 130 Stück hinzu. Wie die „Auto Bild“ berichtet, liegt der Preis bei 3,7 Millionen Euro brutto, allerdings ohne die vielen kostspieligen Extras. Pagani selbst schweigt sich bei der Ankündigung des Wagens bezüglich der Kosten aus. Fest steht: Der Roadster ist damit nochmal ein ganzes Stück teurer als das Coupé.
Um Rekordpreise geht es dem Unternehmen aber wohl nicht, auch wenn Pagani trotz minimalem Output offenbar ganz gut davon leben kann. Die hohen Preise muss Pagani wohl auch deshalb aufrufen, weil in jedes Teil des Wagens ein fast übertriebener Aufwand steckt. Denn seit Gründung betont Pagani immer wieder, wie wichtig es sei, jedes noch so unauffällige Bauteil so kunstvoll und makellos wie möglich zu gestalten. Sinnvoll oder nicht, das kostet Zeit: Für das Lenkrad alleine brauchen die Fräsmaschinen beispielsweise 28 Stunden. In dieser Zeit wird aus einem 43-Kilo-Block Leichtmetall ein 1,6-Kilo-Bauteil gewonnen – was dann nochmal per Hand poliert und verfeinert wird.
Porsche Rennstrecke Taycan Turbo GT 14.22
Pagani bietet im Utopia Roadster Handschaltung und Stoffdach
Pagani verschließt sich dabei auch nicht vor aktueller Technologie, hält sich aber sehr zurück. Aus Gewichtsgründen gibt es beispielsweise keinen zusätzlichen Elektro-Antrieb, sondern nur einen Verbrenner mit zwei Turboladern. Dieser V12 leistet 864 PS und kann von Hand geschaltet werden, wenn man sich für den fast ausgestorbenen Handknauf in der Mittelkonsole entscheidet. Ein Display hat der Wagen aber durchaus, sogar smarte Reifen setzt Pagani erstmals ein.
Diesen aus diversen Gründen etwas aus der Zeit gefallenen Pfad beschreiten nicht mehr viele Hersteller. Selbst Bugatti zeigte kürzlich mit dem Tourbillon ein Hypercar mit Hybridantrieb, verzichtete dafür aber auf Turbolader (hier erfahren Sie mehr). Porsche läutete das allmähliche Ende reinrassiger Verbrenner inzwischen selbst mit dem traditionsbehafteten 911 ein, nähert sich der neuen Antriebstechnologie mit diesem Modell aber erst einmal sehr zurückhaltend an (hier erfahren Sie mehr).
Was den neuen Pagani betrifft, dürfte der offene Roadster dem zuletzt vorgestellten Coupé soundtechnisch überlegen sein. Für das Dach hat sich der Hersteller eine 3-in-1-Lösung ausgedacht, die standardmäßig auf ein Hardtop mit großen Glaseinsatz setzt. Allerdings muss man sich vor der Fahrt entscheiden, ob man das Dach mitnehmen möchte, oder nicht. Ein späteres Abmontieren und Verstauen im Fahrzeug ist nicht möglich. Entweder geht es also offen oder geschlossen auf Reisen. Aber: Wer offen fährt, ist einem überraschenden Regen nicht schutzlos ausgesetzt. Hinter den Sitzen findet sich im Utopia Roadster eine kleine Tasche mit einem kleinen Stoffdach, welches sich im Notfall schnell aufspannen lässt.
Apropos Taschen: Bis auf zwei kleine Köfferchen im Heck gibt es im Pagani Utopia Roadster kaum Stauraum – für längere Reisen ist er also denkbar ungeeignet.
Welche Besonderheiten das Luxus-Auto außerdem zu bieten hat, erfahren Sie in der Galerie.