Zurzeit laufen auf den hessischen Feldern die Mähdrescher auf Hochtouren – sofern sie nicht vom Regen aufgehalten werden. Aber wie steht es um die diesjährige Getreideernte?
Friedrichsdorf (lhe/dpa) – Die hessischen Bauern rechnen mit einer geringeren Getreideernte als im Vorjahr. Je nach Region sei bei den Erträgen „von deutlich unterdurchschnittlich bis durchschnittlich“ alles dabei, lautete die Einschätzung des hessischen Bauernverbands auf dpa-Anfrage. Die angestrebten Qualitätsstufen der Ernten seien „ernüchternd“ und nicht immer erreicht worden. Außerdem hätten Niederschläge und Staunässe sowie Überschwemmungen die Ernte stark beeinflusst.
Bereits im vergangenen Herbst hätten sich diese Einflüsse gezeigt und teilweise aufgrund der Niederschläge zu einer verzögerten Aussaat geführt, erklärte Marie-Claire von Spee, Pressesprecherin des hessischen Bauernverbands.
Viele Ernteunterbrechungen
Erst in der vergangenen Woche habe der Regen die Ernten in manchen Regionen erneut unterbrochen. Stellenweise sorgten laut der Pressesprecherin starke Unwetter für die Zwangspause. Die Getreidebestände müssten zunächst abtrocknen, bevor weiter geerntet werden könne. Die Region Südhessen sei bei der Ernte „weit vorangeschritten“, wobei auch dort je nach Witterungsbedingungen noch Winterweizen oder Sommergetreide geerntet werde, hieß es vom hessischen Bauernverband.
Erträge oft geringer
Die Ernte der Wintergerste ist laut von Spee so weit durch und liege auf einem „leicht bis deutlich unterdurchschnittlichem Ertragsniveau“. Der Raps zeige durchschnittliche bis leicht unterdurchschnittliche Erträge mit einer „weitestgehend guten“ Qualität. Vom Winterweizen stehe noch einiges auf den Feldern, so dass die kommenden Tage die Mähdrescher verstärkt fahren sollen. Die Erträge beim Weizen seien „zumeist enttäuschend“, sagte die Sprecherin. Zusätzlich habe auch die Hülsenfruchternte wie die der Erbse begonnen. Dabei ließen etwa die Ackerbohnen auf sich warten, da sie bisher nicht reif genug seien.