Im ersten Halbjahr entdecken die Beamten in Bayern etwa zehn Prozent weniger illegale Grenzübertritte. Gut ein Drittel der Versuche endet laut Bundespolizei zudem schnell.
Die Bundespolizei hat im ersten Halbjahr in Bayern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich weniger illegale Einreisen gemeldet. Bis Ende Juni hätten die Beamten 9.736 unerlaubte Einreisen und entsprechende Versuche angezeigt, teilte die Direktion in München mit. Im ersten Halbjahr 2023 sind es demnach noch 10.823 Fälle gewesen. Das entspricht einem Rückgang von gut zehn Prozent. In den Monaten Mai und Juni war die Zahl der Anzeigen sogar um etwa ein Viertel niedriger als ein Jahr zuvor.
Zu möglichen Gründen für den Rückgang wollte sich ein Sprecher der Bundespolizei in Bayern auf Nachfrage nicht äußern. An den Grenzen zu Österreich und Tschechien kontrolliert die Bundespolizei schon seit Monaten, um irreguläre Migration zu begrenzen und Schleuserkriminalität zu bekämpfen. An der Grenze zu Österreich sind die stationären Kontrollen laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) derzeit bis zum 11. November angeordnet, an der Grenze zu Tschechien bis zum 15. Dezember.
Viele Versuche enden schon an der Grenze
Längst nicht alle der im ersten Halbjahr angezeigten eingereisten Migranten dürften laut Bundespolizei in Bayern bleiben. 3.632 Menschen seien im Zuge der Kontrollen an den Grenzen direkt zurückgewiesen worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. 106 weitere Migranten seien zum Beispiel von Schleierfahndern auf bayerischem Boden in Grenznähe entdeckt und daraufhin ins Nachbarland zurückgebracht worden.
Auch 19 weitere Migranten, die sich schon länger, aber illegal in Deutschland aufhielten, wurden demnach abgeschoben. In 462 Fällen wurde zudem Haft angeordnet, um sicherzustellen, dass die illegal eingereisten Menschen ins Ausland gebracht werden können.