Schon seit Montag fahren die Züge über die neue Oderbrücke bei Küstrin-Kietz. Nun ist das 260 Meter lange Bauwerk feierlich eröffnet worden.
Nach mehr als dreieinhalb Jahren Bauzeit ist die neue Oderbrücke zwischen dem polnischen Kostrzyn und dem brandenburgischen Küstrin-Kietz feierlich eröffnet worden. „Pendlerinnen und Pendler beidseits der Oder können aufatmen“, teilte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) mit. „Mit der Inbetriebnahme der neuen Eisenbahnbrücke in Küstrin rollen die Züge von Berlin nach Kostrzyn und Gorzów wieder durchgehend.“ Woidke war zur Eröffnung gemeinsam mit Vertretern der Bahn, der Bundesregierung sowie Polens gekommen.
Schon seit Anfang der Woche ist die Brücke freigegeben. Ein Zug der Ostbahn RB 26 zwischen dem polnischen Kostrzyn und dem brandenburgischen Küstrin-Kietz, betrieben von der Niederbarnimer Eisenbahn, fuhr am Montag erstmals seit den beendeten Bauarbeiten über das Bauwerk.
Der Streckenabschnitt war mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2020 gesperrt worden, seitdem fuhren Ersatzbusse. Die Reisezeit verlängerte sich erheblich. Der ursprüngliche Fertigstellungstermin wurde mehrmals verschoben. Corona, fehlende Fachkräfte und Mängel am Material trugen laut der Niederbarnimer Eisenbahn ihren Teil bei.
Das neue 260 Meter lange Brückenbauwerk über die Oder – die weltweit erste Netzwerkbogenbrücke mit Carbonhängern – ist mit Geschwindigkeiten bis 120 Kilometer pro Stunde zweigleisig befahrbar. Die Fahrtzeit habe sich um etwa zwei Minuten verkürzt, hieß es. „Damit stärken wir die Schiene im wachsenden, grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Deutschland und Polen“, teilte die Vorständin der Bahn-Infrastrukturgesellschaft InfraGo, Ingrid Felipe, mit.