Denkmäler: Forscher decken Entstehung von Burg im 12. Jahrhundert auf

Die Mindelburg in Schwaben war schon immer das Wahrzeichen der Stadt Mindelheim. Doch die Burganlage war nur von regionaler Bedeutung – dachte man. Nun zeigen neue Spuren eine Verbindung zum Kaiser.

Forschende haben im schwäbischen Mindelheim neue Hinweise auf die Entstehung einer mittelalterlichen Burganlage gefunden. Nach den Erkenntnissen könne die mehr als 800 Jahre alte Anlage nicht von einem niederen Adelsgeschlecht – wie bisher vermutet – errichtet worden sein, erklärte Kulturamtsleiter Christian Schedler.

Die Mindelburg sei tatsächlich im 12. Jahrhundert als Residenz für einen Sohn von Kaiser Friedrich Barbarossa gebaut worden. „Darum ist es ein so riesiges Gebäude“, sagte er. „Es ist tatsächlich ein imperiales Bauwerk, ein Kaiser steht dahinter.“ Damit sei es auch keine Burg gewesen, sondern eine Herzogspfalz. „Wir haben einen blinden Fleck in der Geschichte aufdecken können.“

Das Wahrzeichen der Unterallgäuer Kreisstadt konnte erst in den vergangenen Jahren im Detail untersucht werden. Denn die Anlage war mehr als 70 Jahre lang innen nicht mehr öffentlich zugänglich, weil ein Unternehmen sie gemietet hatte. Nach dem Ende des Mietvertrages übernahm die Stadt das Gemäuer, nun soll es zu einem Museum umgebaut werden.

Bereits vor etwa einem Jahr hatten die Historiker einen bislang unbekannten Gang zwischen zwei Etagen vorgestellt. Dieser Gang soll aus der Entstehungszeit der Anlage stammen, er wurde erst im Zusammenhang mit den Vorbereitungen für die geplante Generalsanierung entdeckt.

Stadt Mindelheim über die Mindelburg