Extremismus: Bericht: Frühere „Reichsbürger“-Aktivitäten von Prinz Reuß

Insgesamt 26 Mitglieder der Prinz-Reuß-Gruppe stehen vor Gericht. Heinrich XIII. Prinz Reuß soll schon vor der Gründung dieser Gruppe als „Reichsbürger“ aktiv gewesen sein.

Der als „Reichsbürger“ angeklagte Heinrich XIII. Prinz Reuß soll vor der mutmaßlichen Gründung der sogenannten Gruppe Reuß bereits in einem anderen Zirkel abseitige Ideen verfolgt haben. Laut einem MDR-Bericht bestand eine Gruppe mit dem Namen „Kompetenzteam Freies Deutschland“, der er angehört haben soll, bereits im Frühjahr 2019. Einzelne Mitglieder dieser Gruppierung waren den Sicherheitsbehörden zwar schon früher bekannt. Mit Vorwürfen, wie sie gegen die Gruppe Reuß erhoben werden, wird dieser Zirkel aber nicht in Zusammenhang gebracht. 

Auf die Vereinigung von Heinrich XIII. Prinz Reuß, deren Mitglieder inzwischen in München, Stuttgart und Frankfurt am Main vor Gericht stehen, waren die Ermittler während ihrer Nachforschungen zu den „Vereinten Patrioten“ aufmerksam geworden. Das ist eine „Reichsbürger“-Gruppe, die unter anderem geplant haben soll, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zu entführen.

Die Gruppe Reuß wurde nach einer großangelegten Anti-Terror-Razzia Ende 2022 erstmals öffentlich bekannt. Die insgesamt 26 Beschuldigten sollen laut Anklage einen gewaltsamen Umsturz der Bundesregierung geplant und dabei bewusst Tote in Kauf genommen haben. Reuß selbst steht in Frankfurt/Main vor Gericht. Bis zum Urteil gilt für die Angeklagten die Unschuldsvermutung.

„Reichsbürger“ erkennen die Bundesrepublik und ihre Gesetze nicht an. Die Szene ist sehr heterogen. Ihr gehören Esoteriker und Verschwörungsgläubige an, ein Teil wird dem rechtsextremistischen Spektrum zugeordnet.