Thüringens Schulen müssen einen gravierenden Generationswechsel bei Lehrern bewältigen. Das Land stellt Pädagogen im großen Stil ein und erprobt neue Ausbildungsmodelle, sagt der Bildungsminister.
Thüringen stellt jährlich mehr als 1000 Pädagogen ein, um dem Lehrerschwund vor allem durch Pensionierungen entgegenzuwirken. Eine große Rolle spielten dabei weiterhin Seiteneinsteiger, sagte Bildungsminister Helmut Holter in Erfurt. Im vergangenen Schuljahr seien 1.048 neue Lehrer gestartet, 945 seien größtenteils altersbedingt ausgeschieden. Unter den Neulingen seien 293 Seiteneinsteiger. Die Opposition kritisiert regelmäßig einen trotzdem hohen Unterrichtsausfall im Freistaat, vor allem weil bestimmte Fachlehrer fehlen.
Seit ihrem Amtsantritt vor zehn Jahren habe die rot-rot-grüne Landesregierung mehr als 7500 Lehrer neu eingestellt, erwiderte Holter. Das seien 43 Prozent der Pädagogen, die derzeit an den Schulen unterrichten. „Die Landesregierung hat geliefert.“ Impulse erwartet der Linke-Politiker von der dualen Ausbildung von Regelschullehrern, die im September mit 50 Studierenden erstmals aufgenommen wird. Für die Plätze hatte es Hunderte Bewerbungen gegeben. „Wenn es nach mir geht, sollten wir das ausweiten“, sagte der Minister.
Am 1. August beginnt in Thüringen das neue Schuljahr. 19.339 Mädchen und Jungen werden neu eingeschult, etwa so viele wie im vergangenen Jahr.