Seit Anfang vergangenen Jahres können deutlich mehr Menschen Wohngeld beantragen. Von der Neuregelung haben viele Mieter und Wohnungseigentümer Gebrauch gemacht, auch in Hamburg.
Die Zahl der Hamburger Haushalte, die Wohngeld beziehen, hat sich im vergangenen Jahr verdoppelt. Der Anstieg betrage 103 Prozent, teilte das Statistikamt Nord mit. Die Zahl der unterstützten Haushalte von Erwerbstätigen stieg um 94 Prozent auf 12.810, die von Rentnern, Studenten, Auszubildenden und Arbeitslosen um 111 Prozent auf 14.395. Der durchschnittliche Anspruch pro Monat erhöhte sich um 46 Prozent auf 318 Euro.
Anfang 2023 war mit dem Wohngeldgesetz die sogenannte Wohngeld-Plus-Regelung in Kraft getreten. Damit sollen Menschen mit niedrigen Einkommen angesichts steigender Preise entlastet werden. Auch Haus- oder Wohnungsbesitzer mit geringen Einkünften, die ihre selbst genutzte Immobilie ansonsten nicht halten können, können einen Anspruch prüfen lassen.
Hamburgs DGB-Vorsitzende Tanja Chawla erklärte, das Einkommen der Menschen müsse zum Leben reichen, ohne dass sie zusätzliche Unterstützung beantragen müssten. „Das Wohngeld darf nicht dazu dienen, überhöhte Mieten mit öffentlichen Geldern zu bezahlen und eine soziale Mietenpolitik hintanzustellen. „Deshalb setzen wir uns für einen sechsjährigen Mietenstopp, den Bau von Sozialwohnungen und eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit ein“, sagte Chawla.