Kamila sagt, sie sei quasi ein Ur-Swiftie. Ihre sechsjährige Tochter ist auch schon Fan. Gemeinsam besuchen sie am Sonntag das Konzert in München. Mit allem, was dazugehört.
Bei mir hat es mit Taylor Swift schon ganz früh angefangen. Sie ist 1989-er Jahrgang, ich bin 1988 geboren. Ich habe sie seit ihrem Durchbruch verfolgt und bin quasi Ur-Swiftie. Die ersten Berührungspunkte mit ihr hatte ich 2010 als Au-Pair in Kalifornien. Irgendwo auf meinem alten Laptop müsste es noch ein Video geben, in dem ich mit meinem Gastkind zu You Belong With Me oder Lovestory singe und tanze. Seitdem hat es sich die ganzen Jahre einfach so durchgezogen.
Meine Tochter Luisa sagt sofort ja, wenn sie jemand fragt, ob sie Swiftie ist. Sie ist von Anfang an mit der Musik groß geworden. Man könnte sagen, ich habe sie angesteckt. Mittlerweile muss sie nur ein paar Takte hören und sie weiß schon welches Lied jetzt kommt. Anti-Hero ist ihr Lieblingslied. Sie versteht zwar noch nicht so viel Englisch, aber fragt mich immer, um was es in den Liedern geht. Sie weiß, dass es meistens um Liebe und gescheiterte Beziehungen geht.
Alles glitzert
Für sie sind die Kostüme am faszinierendsten. Alles glitzert. Am meisten hat es ihr der rosa-blaue Lover-Suit angetan. Also haben wir zusammen überlegt, wie wir ihn kindgerecht nachmachen können. Ich habe ihr ein rosanes Croptop genäht und mit 4000 Glitzersteinen beklebt, angelehnt an das Original. Man muss als Taylor Swift Fan auch irgendwie super kreativ sein.
Armbänder wollen Kamila und Luisa auf dem Konzert natürlich auch tauschen
Wir gehen in München zur Eras Tour und damit schließt sich der Kreis wieder. Dort habe ich eine Freundin aus meiner Zeit in den USA, die uns aufs Konzert begleitet. Wenn ich an Taylor Swift denke, dann katapultiert mich das zurück in die Zeit in den USA. Ich erinnere mich an das, was ich da erlebt habe, an die Freundschaften, die ich geknüpft habe und die bis heute halten.
Bestens vorbereitet für den großen Tag
Ich bin keine super ängstliche Mutter. Natürlich muss man sich das trotzdem gut überlegen, mit einem sechsjährigen Kind aufs Konzert zu gehen. Die Show geht schließlich dreieinhalb Stunden. Ich bin mir sicher, sie wird gut durchhalten und wir sind mit Traubenzucker, Fruchtriegel und Gehörschutzkopfhörern bestens ausgestattet. Ich habe allerdings vor allem vor dem Rückweg etwas Respekt. Wenn sich alle 60.000 Besucher gleichzeitig rausbegeben. Wahrscheinlich werden wir das Stadion etwas früher verlassen, um das schlimmste zu umgehen.
Taylor Swift lässt die Erde beben 18.53
Wir werden alles auf uns zukommen lassen und dann passend reagieren. Wir kommen nicht so früh, und stehen nicht weit vorne. Wir suchen uns lieber eine gemütliche Ecke, in der wir noch Zeit haben ein paar Freundschaftsbänder auszutauschen. Ich möchte, dass auch Luisa eine schöne Erfahrung auf ihrem ersten Konzert macht. Es soll für uns beide ein Erlebnis sein.
Im Kindergarten läuft nur noch Taylor Swift
Mein schönster Swift-Moment war eigentlich der ganze Zeitraum, seit wir die Karten für die Eras Tour bekommen haben. Die ganze gemeinsame Planung. Das war wirklich so ein Mama-Tochter-Ding, weil wir das zusammen gemacht haben. Das ist etwas, dass nur uns beide verbindet. Wir haben überlegt, was wir anziehen, welche Armbänder wir basteln und welche Frisuren wir machen. Auf dem Weg zum Kindergarten läuft nur noch Taylor Swift seit ein paar Wochen. Wir freuen uns sehr auf Sonntag.
Für mich gibt es gerade keinen anderen Artist, der eine vergleichbare Energie mitbringt. Es herrscht dort einfach eine heile Welt. Jeder kann kommen, wie er möchte, jeder kann das anziehen, was er möchte, jeder kann so sein, wie er möchte und für dreieinhalb Stunden mal komplett den Kopf ausschalten. Ich würde mich nicht als Hardcore-Swiftie bezeichnen, aber man merkt, dass Taylor ihre Fans wertschätzt, auch einzeln als Individuen.
Mein liebstes Album ist Reputation, aber es gibt ein Lied was ich mir wirklich als Surprise Song wünschen würde. Wenn sie Never Grow Up singen würde, wäre das für mich der absolute Knaller. Für mich als Mama mit meiner Tochter dieses „Once in a lifetime“-Erlebnis zu teilen, wird für mich sehr emotional werden und der Song würde dieses Gefühl widerspiegeln. Ich bin sowieso nah am Wasser gebaut und werde am Sonntag ein emotionales Wrack sein.