Preisverleihung: Großer Hersfeldpreis für Arnold und Sigal

Wer hat bei den Bad Hersfelder Festspiele die Kultur-Kritiker besonders überzeugt?

Der Schauspieler Henry Arnold und die Schauspielerin Helena Charlotte Sigal sind für ihre Rollen in der Inszenierung „Wie im Himmel“ bei den diesjährigen Bad Hersfelder Festspielen mit dem Großen Hersfeldpreis ausgezeichnet worden. Als Paar prägten beide die gelungene Theateradaption der schwedischen Filmvorlage, heißt es in der Begründung der Jury. Arnold spielt in der Umsetzung des Musikfilm-Dramas den Dirigenten Daniel Daréus, Sigal übernimmt die Rolle der Lena. 

„Die psychologische Entwicklung der beiden Figuren wird gerade in den Paarszenen deutlich, die durch ihre emotionale Tiefe glaubwürdig wirken“, so die Jury. Beide Darsteller überzeugten sowohl in den dramatischen als auch den heiteren Liebesszenen. In den musikalischen Auftritten würden sie sich als ebenbürtige Partner erweisen.

Erstmals wurde der Große Hersfeldpreis 1962 an Hans Caninenberg verliehen. Zu den Preisträgern der nicht dotierten Auszeichnung gehörten seitdem unter anderem Volker Lechtenbrink, Uwe Friedrichsen, Mario Adorf, Tilly Lauenstein, Helen Schneider und Christian Nickel sowie Katharine Mehrling.

Überdies wurde auch der Hersfeldpreis vergeben, der seit 1962 verliehen wird und traditionell an Nachwuchs-Schauspieler oder die „beste Nebenrolle“ geht. In diesem Jahr wurde die Schauspielerin Gioia Osthoff geehrt. Osthoff, die bei der Verleihung nicht persönlich dabei sein konnte, spielt die „Polly“ in Michael Schachermaiers Inszenierung der „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht und Kurt Weill. 

„Sie bewegt mit ihrer umwerfend verführerischen, leicht angeschrägten Sprech- und Gesangsstimme nicht nur Mackie, sondern auch das Publikum“, erklärte die aus Kultur-Journalisten bestehende Jury. „Vom naiven Mädchen im Faltenrock mausert sie sich zur Kokainkönigin, die auch Mackies Gangsterbande in Schach hält.“

Zudem wurde der Chor aus Joern Hinkels Inszenierung „Wie im Himmel“ mit dem Hersfeldpreis geehrt. Die diesjährigen Festspiele gehen vom 21. Juni bis 18. August.