Die Bayreuther Festspiele sind Deutschlands exklusivstes Opern-Event, Tickets galten als Heiliger Gral. 2023 dann ein kleiner Schock: Sie waren nicht ausverkauft. Jetzt kann das Festival aufatmen.
Wenige Tage nach Beginn des Opernspektakels auf dem Grünen Hügel melden die Bayreuther Festspiele volles Haus. Sie seien „komplett ausverkauft“, sagte Festspiel-Sprecher Hubertus Herrmann der Deutschen Presse-Agentur. Vor dem Start der Festspiele am Donnerstag hatte es noch Karten für eine Aufführung des teilweise virtuellen „Parsifal“ am 14. August gegeben. Die sind nun den Angaben zufolge auch weg. Für die rund 330 Spezialbrillen, die nötig sind, um den virtuellen Teil der Aufführung zu sehen, sei die Nachfrage außerdem größer gewesen als das Angebot.
2023 freie Plätze beim umstrittenen „Ring“
Im vergangenen Jahr hatte es Schlagzeilen darüber gegeben, dass das wohl exklusivste Opern-Event in Deutschland, das traditionell stets ausverkauft war und für das Wagner-Fans oft jahrelange Wartezeiten in Kauf nehmen mussten, tatsächlich nicht mehr alle Tickets losgeworden war.
Freie Plätze gab es damals beim „Ring“, alle anderen Aufführungen waren ausverkauft. Nach Festspiel-Angaben lag die Auslastung für den vierteiligen Opern-Zyklus „Der Ring des Nibelungen“ bei durchschnittlich 92 Prozent.
Die „Ring“-Inszenierung von Regisseur Valentin Schwarz, die als „Netflix-Ring“ bekannt wurde, gilt als umstritten. Bei ihrer Premiere im Jahr 2022 wurde sie von weiten Teilen des Publikums gnadenlos niedergebuht. Für Sonntagabend stand die Wiederaufnahme des ersten „Ring“-Teils, „Das Rheingold“ auf dem Spielplan – mit Dirigentin Simone Young am Pult. Es ist das erste Mal, dass eine Frau den „Ring“ in Bayreuth dirigiert.
Pläne für 2026: „Ein besonderer „Ring“ nur im Jubiläumsjahr“
Im kommenden Jahr soll der Schwarz-„Ring“ nach dann vier Spielzeiten zum letzten Mal auf dem Spielplan stehen. Für das große Jubiläumsjahr 2026, in dem die Festspiele 150. Geburtstag feiern und alle zum Bayreuther Standard Repertoire gehörenden Richard-Wagner-Opern sowie das Frühwerk „Rienzi“ aufgeführt werden sollen, gibt es nach Angaben von Festspiel-Sprecher Herrmann andere Pläne: „Es wird ein besonderer „Ring“ nur im Jubiläumsjahr“, sagte er der dpa. Details verriet er nicht.