Das Bahn-Angebot in Ostthüringen sorgt seit Jahren für Kritik. Nun beklagt der Fahrgastverband Pro Bahn eine weitere Verschlechterung.
Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert eine weitere Verschlechterung des Angebots vor allem auf den Fernverkehrslinien der Bahn in Ostthüringen. Immer häufigere Zugausfälle und Verspätungen belasteten die Fahrgäste und gefährdeten damit die Nachfrage nach Schienenverkehr.
Der Fahrgastverband sprach von einer in den vergangenen Wochen beobachteten dramatischen Verschlechterung der Bahnbetriebsqualität. Seien 2023 vor allem die Züge der IC-Linie 51 Gera – Erfurt – Kassel – Düsseldorf – der sogenannten Mitte-Deutschland-Verbindung – von regelmäßigen Verspätungen und Ausfällen betroffen gewesen, so habe sich das auf die zum Jahreswechsel neu eingeführte IC-Linie 61 Leipzig – Jena – Nürnberg – Karlsruhe erweitert.
Fahrgastverband: dramatische Verschlechterung
Betroffen sei auch „das einzige noch durch Ostthüringen verkehrende ICE-Zugpaar Jena – Berlin – Hamburg“. Pro Bahn: „Die Anzahl der Störungen hat mittlerweile ein Ausmaß erreicht, das die Nutzung der Züge für Fahrgäste zu einer Zumutung werden lässt und geeignet ist, die Nachfrage nachhaltig zu beeinträchtigen.“ Das gelte vor allem für die einzige ICE-Linie.
Nach Daten des Fahrgastverbandes sind bei untersuchten 22 Betriebstagen nur an 10 Tagen planmäßig Züge gefahren. Ursache seien technische Störungen an den Fahrzeugen, Personalmangel oder Bauarbeiten. Eine Ausfallquote von mehr als 50 Prozent führe zu Frust und Vertrauensverlust bei den Fahrgästen, sagte Olaf Behr, Vorsitzender des Fahrgastverbandes in Thüringen.
Der MDR berichtete am Samstag darüber, dass Bürgermeister und Fahrgastvertreter in einem offenen Brief an die Deutsche Bahn unter anderem mehr Züge auf den IC-Verbindungen in Ostthüringen verlangten.