Für die ARD kommentierten Tom Bartels und Friederike Hofmann die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris. Doch ihre Moderation überzeugte viele nicht.
Zugegeben: Es war eine Herausforderung, der sich die ARD-Moderatoren Tom Bartels und Friederike Hofmann da stellten. Vier Stunden lang kommentierten sie die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele live aus Paris, sahen wie alle zuhause an den Bildschirmen einen wilden Mix aus Drag-Queen-Shows, Modenschauen und historischen Verweisen auf die Geschichte Frankreichs. Dazwischen Musikdarbietungen von Metal bis Operngesang, plus internationale Athleten und Athletinnen, die im strömenden Regen die Seine entlang schipperten. Doch auf der Social-Media Plattform „X“, ehemals „Twitter“, bekam vor allem Bartels viel Kritik ab.
Celine Dion OlympiaDas größte Problem: Bartels schien schlecht gelaunt, ärgerte sich etwa immer wieder über das schlechte Wetter. „Wenn etwas auf die Stimmung drückt, dann nicht der Regen, sondern die wiederholten Kommentare von Tom Bartels, dass der Regen auf die Stimmung drückt!“, kommentierte etwa ein Nutzer. „Die Länder nicht aussprechen können ist das eine, aber die negativen Äußerungen aufgrund des Wetters sind einfach zu viel, nervt. Es trübt aber ganz sicher nicht die Stimmung. Nur er trübt sie“, schimpfte ein anderer.
Bei der Olympia-Eröffnungsfeier ließ Bartels versehentlich das Mikro an
Auch abseits des Wetters fiel Bartels durch eine negative Grundstimmung auf, wies etwa bei den einfahrenden Athletinnen und Athleten auf den Booten auf der Seine immer wieder auf Probleme des Landes hin.
Vielen gefiel auch nicht, dass Bartels und Hofmann kaum Stille aushielten, auch bei Musikstücken dazwischen quatschten.
Auf „X“ reagierte die „Sportschau“ auf die Kritik, versicherte, man habe das Feedback bereits an die Redaktion weitergegeben. Tatsächlich wurden die Kommentare zum Ende hin weniger – jedoch auch, weil vorher nicht bekannt war, wer die letzten Meter des Olympischen Feuers weitertragen würde.
Tennis-Legende Serena Williams erkannte Bartels noch, doch am Ende wurde es heikel. Beim feierlichen Moment der Entzündung des Olympischen Feuers erkannten er und Hofmann die Leichtathletin Marie-José Pérec nicht. Bartels fragte nach, ließ aber versehentlich das Mikro an. „Who is the girl? Do you know?“, war er zu hören. Zuvor hatte er sich bereits genervt beschwert, man hätte es den Kommentatoren doch leichter machen können.
Tom Bartels‘ unnnötige Belehrungen
Und auch mit seiner Kollegin Hofmann harmonierte Tom Bartels nicht, unterbrach sie etwa für unnötige Belehrungen. „Das wirst du jetzt nicht wissen, liebe Friederike…“, begann er etwa einen Satz. Das vernichtende Urteil auf „X“: Bartels „mansplaint“ – meint also, als Mann einer Frau etwas erklären zu müssen, von der sie eigentlich mehr Ahnung hat.
Inzwischen hat Tom Bartels auf die Kritik reagiert. Der „Bild-Zeitung“ sagte er angesprochen auf Pérec: „Ich kenne sie natürlich, aber wir hockten da vier Stunden unter einer Plane und haben kaum was erkannt.“
Auch auf das Wetter geht er ein. Das habe ihm leidgetan für die Leute und die Athleten. „Ja, vielleicht habe ich zweimal zu viel übers Wetter gesprochen, aber es habe die Veranstaltung auch merklich beeinflusst.“ Er sei seit 30 Jahren im Geschäft. Es gebe keine Übertragung, bei der es keine Kritik gebe. „Man kann letztlich nur seinem Gefühl vertrauen und sein Bestes geben. Das haben wir gemacht.“