Schleswig-Holsteins langjährige Finanzministerin verlässt die politische Bühne. Die Grünen-Politikerin Monika Heinold zeigt sich enttäuscht über die Bundesregierung und freut sich auf ihr Privatleben.
Zum Ende ihrer politischen Laufbahn hat Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne, 65) die Ampelkoalition in Berlin kritisiert. „Ich bin enttäuscht von der Bundesregierung“, sagte sie den „Kieler Nachrichten“. „Dass die Zusammenarbeit zwischen SPD, Grünen und FDP nicht besser gelingt, ist bitter. Gerade in diesen schweren Zeiten brauchen wir eine Regierung, die sich verständigt und gemeinsam etwas hinbekommt. So wie es jetzt gemacht wird, gehen die Erfolge, die die Ampel ja auch hat, vollkommen unter.“
Es mache ihr Sorgen, wenn die Grünen in Umfragen verlören, sagte Heinold. „Das schmälert die Chance, unsere Ziele etwa in der Klimapolitik zu erreichen. Und ja, auch wir Grüne haben Fehler gemacht und Vertrauen eingebüßt.“ Sie denke an die Debatte um den Entwurf des Heizungsgesetzes. „Diesen Entwurf hätte es so nicht geben dürfen.“ Aber es gelte auch: „Wenn die FDP ein fairer Partner gewesen wäre, hätte man die Probleme intern lösen können.“
Jetzt sei es für sie schön, ins Privatleben zu gehen. „Die öffentliche Kritik werde ich nicht vermissen, die ist manchmal auch sehr belastend“, sagte Heinold. „Ich bleibe Kiel treu, lebe seit mehr als 15 Jahren an der Förde und das gern.“ Sie freue sich darauf, die Tage künftig selbstbestimmt gestalten zu können. „Morgens zu überlegen, ob ich zum Markt gehe oder schwimmen, ob ich ein Buch lese oder Freunde und Verwandte besuche. Ich gehe also völlig entspannt in die neue Phase meines Lebens und muss sicherlich erst mal lernen, Zeit zu haben.“